Brücken bauen zu Andersdenkenden in Zeiten von Corona
Teil 1: Ein Riss geht durch die Gesellschaft – was können wir tun?
Was hilft in Bezug auf Entfremdung und Spaltung?
Viellecht hast du es schon mitgekriegt: Das Virus führt zu unangenehmen Nebenwirkungen, auch wenn du selbst gar nicht infiziert bist!
Unsere unterschiedlichen Sichtweisen zu Corona und den Maßnahmen führen zunehmend zu Entfremdung und Spaltung in vielen „Feldern“ – in Gemeinschaften, Freundeskreisen, Familien und eben auch in der „Wandel-Szene“.
In diesem Beitrag (das ist der 1. Teil) möchte ich beleuchten, was uns im Umgang mit „Anders-Denkenden“ helfen könnte. Ich bin neugierig: Wie geht’s dir damit? Was sind deine Strategien und eigenen Grenzen im Kontakt mit Andersdenkenden?
Ich möchte dich herzlich zu konstruktiven Kommentar-Beiträgen und Teilen zusätzlicher Ideen einladen – ich freu mich auf unsere „kollektive Weisheit“!
Wie können wir der Entfremdung in unserer Gesellschaft entgegenwirken?
Die Fragen rund um COVID19 und die Maßnahmen bewegen viele – auf mich wirkt das Thema mittlerweile wie eine hoch-emotionalisierte Glaubensfrage, wo sich wirklich die Geister scheiden. Krass sichtbar wurde dies auch zuletzt rund um die „Corona-Demos“ in Berlin: die einen waren begeistert, viele waren schockiert von mangelnder Abgrenzung z.B. gegen Rechtsextreme oder „Reichsbürger“. Es scheinen sich zwei Lager zu bilden:
- Die einen verunglimpfen Menschen, die besorgt um die eigene Gesundheit oder die von Nahestehenden sind oder die alle Maßnahmen gutheißen, als „Schlafschafe“, die „sich manipulieren lassen“ oder gar „noch nicht so entwickelt“ sind.
- Die anderen schimpfen auf die „rechten Covidioten mit Aluhut“ oder machen sie als „Pandemie-Pegida“ (Harald Welzer) lächerlich. Dabei werfen sie differenzierte und begründete Kritik mit den wildesten Verschwörungsideologien einfach in einen Topf.
Und so erwächst eine zunehmende Entfremdung, eine Eskalation der Trennung. Dies finde ich wirklich problematisch und insofern ist es mir ein Anliegen, dass wir einerseits die Mechanismen reflektieren und andererseits mithelfen beim “Brücken bauen”, beim De-Eskalieren und beim Herstellen eines „Common Ground“, einer gemeinsamen Basis, auf die man aufbauen kann.
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Warum es wichtig ist, Brücken zu bauen
Wenn du diesen Beitrag liest, dann identifizierst du dich ja vermutlich gar nicht mit den Extrempositionen dieser beiden Seiten (der Psychologe Raphael Bonelli nennt sie „Gesundheitsapostel und Freiheitskämpfer“ – natürlich auch wieder eine Schublade …).
Der Großteil von uns ist einfach verunsichert, überfordert von der Komplexität dieser Entwicklungen und hat ein großes Bedürfnis nach Orientierung. Vielleicht bist du auch einer von diesen Menschen – dann kannst du auch mithelfen beim Brücken bauen.
Ich bin überzeugt: wenn die Stimmen von jeweils Andersdenkenden gehört werden, dann können Entwicklungen und Lösungen möglich werden, die von mehr „Weisheit“ und kollektiver Intelligenz getragen werden.
Dann können wir als Gesellschaft zusammenkommen und unseren Blick auf die anderen grundlegenden Herausforderungen unserer Zeit lenken und gemeinsam neue Lösungen entwickeln.
Ähnliche Muster bei beiden Seiten …
Was beide Seiten gemeinsam zu haben scheinen, ist das große Unverständnis für „die andere Seite“ und eine gegenseitige Abwertung und Schubladisierung, basierend auf „absoluten Urteilen“ (dazu weiter unten).
Beide Seiten tendieren zu einfachen Antworten in einer komplexen Gesamtlage und übergehen dabei oft die Anliegen der anderen Seite. Der Mangel an Empathie wirkt dabei wie eine Form von Gewalt eskalierend. Die Herzen und das Denken scheinen sich zu verschließen gegenüber den jeweils anderen.
Eine Schlüsselunterscheidung nach Otto Scharmer
Gestern Nacht bin ich munter geworden mit der Erinnerung an den Beitrag von Otto Scharmer zu „neuen Koordinaten für den Wandel“, auf den ich mich vor gut einem Jahr in meinem Blog-Beitrag „Jenseits von Links und Rechts“ bezogen habe.
Er führt dabei die Schlüsselunterscheidung eine „Open Mindset“ und „Closed Mindset“ ein – die sowohl in rechten als auch in linken politischen Gesinnungen zu finden sind, im progressiven und auch im konservativen Milieu.
Mir scheint, diese Pole eines offenen und geschlossenen Denkens werden auch angesichts von Corona deutlich, sie gibt es auch in der “Wandel-Szene” und gerade auch bei Menschen, die sich als spirituell empfinden, bei Künstler*innen, bei zivilgesellschaftlich engagierten – quer durch.
Können wir die Komplexität aushalten, ohne gleich zu einfachen Erklärungen und Urteilen überzugehen? Können wir einander wertschätzend und mit einer fragenden Haltung begegnen, wo wir nicht im Vorhinein durch unsere absoluten Urteile ein „closed mind“ haben?
„Absolute Urteile machen es unmöglich, in Beziehung zu treten“
Das sagt Vivian Dittmar in einem spannenden Video-Ausschnitt vom Summit 2019, den ich zum Thema gefunden habe und herausgeschnitten habe:
The mind is like a parachute, it doesn’t work if it’s not open. – Franz Zappa
„Solange ich der Meinung bin, dass MEINES absolut richtig ist, … erzeuge ich eine Wut, die zerstörerisch ist.“
Wie können wir Andersdenkenden mit Offenheit und Neugier begegnen?
„Wir sind gefordert, in uns aufzuräumen, vor der eigenen Türe zu kehren und unsere Haltung zu reflektieren“, sagt Vivian. Es ist wichtig, unserer eigenen Absolutheitsansprüche gewahr zu werden, zu erkennen, wo wir selbst ein „closed mind“ haben.
Forsche mal bei dir nach, ob du so etwas in der Art in dir trägst: „Ich bin reflektiert und die anderen sind verblendet“. „Ich bin die gute Öko-Aktivistin – und die anderen (Konzerne, Politiker*innen, …) sind böse“. „Ich habe mich informiert bei den richtigen Quellen, die anderen lassen sich manipulieren.“. Oder was sind ähnliche Sätze, die in dir wirken? Mal ehrlich?
Nun ergeben sich daraus wichtige Fragen, wie zum Beispiel:
- Wie kann ich meine eigenen Urteile über andere Menschen und Gruppen transformieren?
- Wie kann ich mit Andersdenkenden einen „Common Ground“ finden, auf dessen Basis ich trotz unterschiedlicher Sichtweisen in Verbindung gehen kann?
- Was sind die Grenzen im Kontakt mit Andersdenkenden – wo will ich mich mit einer klaren Abgrenzung positionieren?
Darum wird es im zweiten Teil dieses Beitrags gehen – nächste Woche.
Was denkst du dazu?
Ich freu mich sehr über deine Impulse dazu. Bitte hinterlasse sie unterhalb in einem Kommentar!
Martin Kirchner ist Mitgründer der Pioneers of Change in Österreich
Die Kommentare zum Blog-Beitrag “Brücken Bauen” spiegeln ein breites Spektrum an Lebensrealitäten wider. Manche sorgen sich um die Spaltung der Gesellschaft oder den Abbruch von Freundschaften, erzählen von der täglichen Heraus- oder Überforderung des “Brücken bauens”. Andere ziehen klare Grenzen, wann eine Brücke nicht gebaut werden sollte, und fragen, ob es überhaupt immer einen “Common Ground” geben muss. Unter den Kommentar-Schreibern finden sich Befürworterinnen wie auch Kritikern der politischen Maßnahmen rund um Corona, Naturwissenschaftlerinnen, “Verschwörungstheoretikern”, und Menschen der Risikogruppe.
(Nur, was ist dieser “Common Ground”? Sensibilität für die Polarisierung bzw. Radikalisierung der Gesellschaft, Wunsch nach selbstständiger, kritischer Meinungsfindung, Wunsch nach Ambiguitätstoleranz?).
Christian: Als Naturwissenschaftler gibt es – außer täglich dazuzulernen – nichts daran zu diskutieren, dass der Corona-Virus eine Tatsache ist, die den Gesetzen der Natur und der Mathematik folgt. Es gibt keine “Mitte” bei der Frage “Beachtung oder Leugnung der Naturgesetze”. Die Naturgesetze müssen der “Common Ground” sein. Da gibt es aus meiner Sicht keine Möglichkeit des “Entgegenkommens”.
Cristina: Wenn ein Mensch oder wir selbst uns auf eine Position versteifen und eine bestimmte Gegenmeinung Partout nicht annehmen wollen, dann lass uns die Frage stellen: Was wollen wir damit vermeiden?
Elisabeth: “Ich habe noch nicht Stellung bezogen. Und vielleicht ist das auch gut so.” Sie hat mit Menschen “beider Seiten” gesprochen und konnte beide Seiten voll nachvollziehen. Deswegen fühlt sie sich jetzt “in der Mitte”; das war erst unangenehm, aber nach dem Blogbeitrag ist es vielleicht sogar gut.
Frauke: “Ich habe mich auf ganz unterschiedliche Meinungen zu Corona eingelassen und nachgespürt, was sie mit mir machen. Manche lähmen mich, andere geben mir Lebensfreude.”
Bianca: Beide “Corona-Fraktionen” wollen eigentlich dasselbe: Ihr eigenes Sein in der Welt zum Guten einsetzen.
Melanie beschäftigen einige Fragen, zum Beispiel: Wie kann ich Brücken bauen, ohne mir selbst untreu zu werden? Wie kann ich damit umgehen, mit meiner Meinung einer (scheinbaren) Minderheit anzugehören?
Gesammelt v.a. von Christoph Peterseil – danke!
PS: NEU – Du kannst einzelne Kommentare auf der Seite jetzt auch LIKEN und dann alle danach sortieren.
Lieber Martin, liebe BrückenbauerInnen,
danke für deinen super Text und danke euch allen für die vielfältigen Kommentare!
Ich war bis jetzt eher besorgt, weil ich “noch nicht ordentlich Stellung bezogen” habe zum Corona-Thema.
Als Physiotherapeutin komme ich doch mit einigen Menschen in Kontakt und ins Gespräch. Und so kam es, dass gerade in der Zeit nach dem Lockdown mir jede/r ihre/seine Ansichten über das Thema erklärt hat. Und jede/r hatte für mich so plausible Gründe, dass ich fast im Stundentakt meine Meinung über das Thema änderte. Ich hab mich wirklich geärgert über mich und es gab eine Stimme in mir die sagte, dass kann nicht sein, du musst Stellung beziehen, du darfst nicht zum Coronagegner sagen “ich verstehe dich” und dann zum Coronabeführworter die Stunde drauf “ich verstehe dich” etc.
In meinem Bekanntenkreis haben die meisten eigentlich einen klaren Standpunkt und ich fühlte mich immer so dazwischen, ohne Meinung, ohne klarer Position. Es hat sich nicht gut angefühlt.
Doch jetzt nach dem Lesen des Artikels merke ich, dass dies auch Vorteile hat. Und ja, ich muss ehrlich sagen, dass es mir dank der vielen Seiten die ich mittlerweile von diesem Thema kenne, hier durchaus gelingt, mit anderen ins Gespräch zu kommen.
Mein Fazit daraus, es muss nicht immer sein, dass man ganz klare Positionen bezieht. Manchmal reicht es einfach nur ganz Ohr zu sein.
Danke!!
Liebe Elisabeth,
mir geht es ganz genau wie dir. Ich kann in dieser Situation gar keine klare Position haben, weil sie – aus meiner Sicht – viel zu komplex und vielschichtig ist.
Gleichzeitig merke ich, dass ich mich davor scheue, dies mit Selbstbewusstsein und als meinen Standpunkt zum Ausdruck zu bringen.
Und das ist etwas, das ich nach diesem Artikel noch einmal überdenken mag. Ich finde es nämlich sehr wichtig, dass sich auch die Menschen zu Wort melden, die KEINEN der extremen Standpunkte einnehmen, sondern bereit sind, sich auf das Nich-Wissen, das fühlende Handeln und die Auseinandersetzung und das Ringen um Standpunkte einzulassen.
Liebe Elisabeth!
Danke für deinen Beitrag. Ich habe auch mit meiner Physiotherapeutin viel über covid (während meiner Behandlung) diskutiert. Wir haben eher gemeint, dass die Maßnahmen besonders für Kinder übertrieben sind. Ich bin selber vor 2 Wochen an Covid erkrankt und meine Welt und hat sich verändert. Ich verstehe nun beider Seiten gut, weil ich eben beide erlebt habe. Ich ifnde auch ich muss nicht “Stellung beziehen”(klare Position), denn bei so einer komplexen Geschichte, bei der sich niemand richtig auskennt, kann man nicht Stellung beziehen….es gibt keine klaren Positionen, außer das man sein bestes gibt nach dem heutigen Stand der Dinge und sieht wie schwirig die Situation für alle ist.
danke- spannend. Gleichzeitig merke ich, dass mir was fehlt. Relativ am Anfang schriebst du: “ich bin überzeugt: wenn die Stimmen von jeweils anders denkenden gehört werden, dann können Entwicklungen und Lösungen möglich werden……” Nur wurden ja von Anfang an alle kritischen Stimmen als Verschwörungstheorien abgeurteilt. Ohne Argumente wurde mir gesagt, diese Videos seien schlimm und gefährlich. Als könnten die Menschen, die sie sehen, nicht selber denken. Und selber entscheiden. Ich fühle mich schrecklich in einer Welt mit Menschen ohne Gesichter in Bahnen, Läden,…. und zum Teil wenn sie mutterseelenallein auf der Straße gehen. Ok. Ich versuche es mit Mitgefühl mit deren Angst. Nur mir selbst wird Strafe angedroht, wenn ich es nicht mitmache. Mir wird gesagt, was ich tun “darf” und was nicht! Als wäre ich ein kleines Kind. Soziale Distanz! Das ist nicht die Welt, in der ich leben möchte. Und das lernen jetzt die Kinder: Menschen sind potentiell gefährlich. Sie könnten dich anstecken mit todbringenden Krankheiten. Am Eingang von einem Nachbarschaftsgarten das Schild: Kinder, bitte desinfiziert eure Händ vor betreten des Gartens. Es fällt mir einfach so entsetzlich schwer, das alles einfach nur auszuhalten….. und es fällt mir schwer, da zu formulieren, gegenüber all den Menschen, die so sehr glauben, dass das unsere Rettung ist vor einer riesigen Gefahr. Da bin ich oft nur noch sprachlos. Ein Freund hat vor kurzem eine gute Idee gehabt, nämlich tatsächlich über Gefühle zu sprechen. Ich habe es mich noch nicht so oft getraut. Der Ausschnitt aus dem Video von Vivian Dittmar… Weiterlesen »
DANKE Isi, sehr differenzierter Beitrag, vielleicht auch deswegen weil ich oft wütend werde und mich ohnmächtig fühle über diesen Machtmissbrauch! Wahrscheinlich ist es sehr gut die eigenen Gefühle auszusprechen dann wirken sie nicht mehr so destruktiv.. verbindliche Grüße, Klaus aus Limburg
Ich mag dir, Isi, auch danken für die klaren Worte. Mir geht’s ähnlich … angesichts von offensichtlicher Zensur und Machtmissbrauch noch offen zu bleiben … für wen oder was und wofür? Mal abgesehen vom wie …
Wenn ich in der spirituellen Welt schaue, da geht es vor allem um das Durchkommen und klar werden bei sich selbst, weil ich selbst das einzige bin, was ich im Kern entdecken und verändern kann und was dann entsprechend anders ausstrahlt …
Alles nicht so einfach zur Zeit.
Herzlich verbunden, Valentina
Liebe Isi, niemand hat das Tragen von Masken oder die Regeln von Distanz halten in dieser Pandemie erfunden, um uns zu quälen und zu gängeln und zu knechten. Ich mag die Masken auch nicht und schaue viel lieber lebendige Menschengesichter an. Ich finde es auch schrecklich, dass man nicht mehr zusammen singen darf.
Leider ist der Sinn dieser Maßnahmen, deren Sinn man im Einzelnen sicher hinterfragen kann, ein in vielen Fällen tödliches Virus in seiner Verbreitung einzudämmen. So sehr ich deine Gefühle verstehen kann, aber bitte doch diesen Fakt – das Virus gibt es wirklich, und es ist tatsächlich gefährlich – nicht außer acht lassen !
Herzliche Grüße, Susanne
ich mag gerne noch zitieren:
“Wenn es nur eine einzige Wahrheit gäbe, könnte man nicht hundert Bilder über dasselbe Thema malen.”
von Pablo Picasso (spanischer Maler & Bildhauer)
Hallo ihr lieben Brückenbauer*innen, dieser Satz im Text bringt für mich die Herausforderung auf den Punkt: “Können wir die Komplexität aushalten, ohne gleich zu einfachen Erklärungen und Urteilen überzugehen?” Gleichzeitig sehe ich, wie schwer es ist, wirklich im Nicht-Wissen, der Mehrdeutigkeit zu bleiben. Das Axial Shift Modell von Otto Scharmer ist ein anschauliches Beispiel dafür, es ist nämlich meiner Meinung nach unzureichend bzw. irreführend. Es geht bei “Open” nämlich, meinem Verständnis nach, darum, die Gegensätze “Rechts” und “Links” zu überwinden. Die neuen Kategorien, die neue Achse, “Open” und “Closed” präsentiert sich zwar als neue Dimension, aber leider so, als wären es zwei neue Gegensätze. Und das ist eine unglückliche Darstellung, weil “Open” und “Closed” keine Gegensätze derselben Ordnung wie Rechts und Links sind. Das neue “Open” ist die Überwindung der Gegensätze, die ausgehaltene Ungewissheit, die Toleranz des Chaos. “Open” und “Closed” sollen nicht zwei neue Kategorien darstellen, sondern den Unterschied zwischen “in Kategorien eingeteilt” und “keine Kategorien, Mehrdeutig, Ungewiss”. Ich bin am nachdenken, wie dieser Unterschied sichtbar gemacht werden könnte. Hat jemensch Ideen? Deshalb bin ich skeptisch gegenüber den “Neuen Koordinaten in der Gesellschaft”. Die Grafik kann leicht missverstanden werden, weil sie optisch mit klassischen Gegensätze auftritt und erneut eine deutlich “gute” (open) und “böse” (closed) Seite benennt. Das ist die Kategorisierung und Trennung, die wir überwinden wollten. Apropos: “Closed” ist hier eindeutig negativ konnotiert und ich frage mich, wie in unserem Diskurs dem Geschlossenen, Unumstößlichen, den Grenzen sein Wert und seine Wichtigkeit zukommen kann. Das ist ja auch… Weiterlesen »
Danke, ich fühle ähnlich, v.a. bei der Open-Closed-Kategorisierung der Parteien. Grün ist schon lange nicht mehr Open, man braucht bloß mal z.B. ihre Zustimmung zu dem völkerrechtswidrigen Krieg in Jugoslawien anzuschauen.
Open ist nicht per se gut und Closed nicht per se schlecht.
toller Kommentar, Christoph!
Ich entdecke darin die Schwierigkeit wieder, die Einstein so formuliert hat: ” Ein Problem kann nicht mit denselben Mitteln gelöst werden, mit denen es entstanden ist.”
Ich persönlich spüre, dass ich mir schwer tue Brücken zu bauen bzw. zuzuhören (obwohl ich dies für mich als sehr erstrebenswert halte, aber häufig damit überfordert bin). Ich ziehe mich eher zurück und vermeide kontroverse Diskussionen, da ich merke, wie es mir so unendlich viel Energie zieht und ich darunter leide…. und dann kommt die Selbstverurteilung, dass ich mich dieser Herausforderung nicht stellen kann/möchte.
Liebe Julia,
das kann ich sehr gut nachvollziehen, denn mir geht es genauso…
dann sind wir also mindestens zu zweit. Aber diese Hinweise und die Kommentare dazu haben mir wieder Mut gemacht, weiter zu gehen und mich immer wieder dazu zu bemühen, denn es ist so so wichtig.
Liebe Julia, mein Gefühl dazu ist, dass es durchaus die richtige Entscheidung ist, sich zurückzuziehen und Dikussionen zu vermeiden, wenn man nicht die Energie hat, tatsächlich in einen ehrlichen, selbstkritischen und zugewandten Diskurs zu gehen. Und es ist doch selbstverständlich, dass man dafür nicht immer oder vielleicht sogar selten die Kraft hat. Dann ist es doch ehrlicher und besser, zu sagen: “ich habe gerade keine Energie für eine offene und wertschätzende Diskussion”. Denn sich nur Meinungen an den Kopf zu werfen, wie es in Debatten geschieht, oberhand behalten zu wollen, die Debatte “gewinnen” wollen – das führt glaube ich zu Gewalt, bzw. ist Gewalt. Statt dass Du Dich dafür verurteilst, solltest Du Dich positiv darin bestärken, lieber auf diese Gewalt zu verzichten und eben nur dann, wenn Du die Kraft verspürst für einen open minded, ehrlich fragenden Diskurs, in Diskussionen einzutreten. Wenn das alle so machen würden, wäre die Spaltung der Gesellschaft nicht so weit fortgeschritten.
Lieber Martin, Ich habe mich so sehr über diesen Beitrag zum Brückenbauen gefreut!!!! Allein der Titel: “Brückenbauen zu Andersdenkenden” macht mich froh!!! In den letzten Tagen und Wochen lese ich mit zunehmender Beklemmung die unterschiedlichen Beschreibungen der Konrona- Demos, lese von Covidioten und angstmachenden Prognosen aus beiden Richtungen und merke , dass mir vor allem der Ton, in dem diese polarisierenden Verunglimpfungen geführt werden, Angst macht. Ich habe 7 Jahre lang in der offenen Jugendarbeit gearbeitet und wir hatten durchaus auch manchmal Schägereien und mussten jemanden rauswerfen oder Hausverweise aussprechen. In unseren Reflektionen über unser Eingreifen in das Geschehen war es immer eine wesentliche Devise, die Leute auf eine Weise rauszusetzen, in der sie “nicht das Gesicht verlieren”. Dass sie gehen können und dabei ihren Kopf noch oben tragen können. Der Ton, in dem die polarisierenden Zuschreibungen in Bezug auf Corona im Moment geführt werden, lässt die andere Seite “das Gesicht verlieren”. Ein Jugendlicher wäre SO nicht gegangen, sondern hätte sich festgebissen an seinem Widerstand dagegen und wir hätten nur noch die Polizei holen können. So sehr ich inhaltlich mit den Argumenten der Anti-Corona Demos mitgehe, sosehr werde ich wieder gänzlich abgeschreckt von dem Ton, in dem die Regierung und andere beschimpft werden. Deshalb möchte ich nicht auf so eine Demo gehen. Und die Devise der Transition Town- Bewegung (der ich mich zugehörig fühle) : mich nicht GEGEN etwas einzusetzen, sondern FÜR etwas zeigt mir eine andere Richtung auf. Mich FÜR ganzheitliche Gesundheit einzusetzen zum Beispiel als Antwort auf das… Weiterlesen »
Bin dabei.
Marion
Das freut mich!!!
sehr gern
für mich bedeutet es in Liebe und Wertschätzung zu leben – in Verständnis und Vergebung – in dem Bewusstsein das alles das ich glaube zu Wissen auch anders sein kann – ein Miteinander anstelle von einem gegeneinander
Und ich kann den Punkt mit “der Ton macht die Musik” so total nachempfinden – ich fühle da so viel Hass und Aggression und es schein das es den meisten nicht mal wirklich bewusst ist.(und genau in dem Moment in dem ich dies Denke hinterfrage ich mich wo fange ich zu Urteilen an… in diesem Sinne – love & serenity
Wir treffen uns unterwegs 😉
du beschreibst sehr nachvollziehbar, worum es in vielen Diskussionen gerade geht – und ich kann aus eigener Erfahrung nachempfinden, wie es sich anfühlt “das Gesicht zu verlieren”. Mir ist am Beginn deines Beitrages noch auf – ge – fallen – und das hat jetzt nichts mit deinem Beitrag zu tun:
Brückenbauen zu Andersdenkenden – ich frage mich gerade – ist das Wort “Andersdenkend” verbindend? Gibt es da eine andere mögliche Formulierung? Ich schreib es einfach einmal so. Vielleicht gibt es da Ideen?
Liebe Gisela,
danke für deine Frage 🙂
ich glaube JEDER Mensch denkt ANDERS als ich! … weil wir alle unterschiedliche Hintergründe haben, an Wissen, Erfahrungen, Wahrnehmung… Denn selbst wenn ich mich manchen Menschen sehr ÄHNLICH fühle, ist das auch immer wieder nur auf Ausschnitte bezogen, auch dort können wir die verschiedenen Facetten von etwas entdecken oder sogar Differenzen 😉
Und erst recht bei jenen Menschen, die ich nicht verstehe offen und neugierig zu sein – um vielleicht doch dahinter zu kommen, warum ein Mensch so denkt und fühlt, wie er denkt und fühlt. Und wenn’s nur ein Teil ist, den ich dann mehr nachvollziehen kann – ist das für mich etwas Verbindendes. Ich glaube sobald wir einander mehr verstehen, ist weniger Trennung da.
Ich darf mich nicht im absoluten Wunsch verlieren, dass ich alles nachvollziehen kann oder mit jemandem in allem einig sein zu müssen – denn irgendwas bleibt doch immer offen, oder?
Immer weiter forschen ist meine Devise 😀 … mich ent-decken und andere.
Liebe Grüße,
Agnes
Genau das ist es, was Brückenbauen meint. Nicht: Wogegen sind wir, sondern auf welche Veränderung können wir uns einigen.
Danke für diesen respektvollen Beitrag.
Auch von mir Dank für diese Anregungen. Ich freue mich auch, daß hier nicht nur Brückenbauer unterwegs sind, sondern auch solche, die ihren Standpunkt klar beschreiben. Dann bleibt das Brückenbauen nicht so in der Luft… Meine Sicht könnte ich ausschnittsweise so beschreiben: Ich glaube, daß wir uns auf einem sehr langen Weg zur Freiheit befinden. Auf diesem Weg gibt es immer wieder Widerstände und Herausforderungen, auch Rückschläge und Umwege. Freiheit und Eigenverantwortung gehören untrennbar zusammen. Sie sind eigentlich eins. Das eine geht nicht ohne das andere – jedenfalls nicht im gesellschaftlich-systemischen Maßstab. Die Natur läßt uns unsere Eigenverantwortung (und leidet darunter), die Gesellschaft (will nicht leiden, will “Sicherheit”) muß das erst noch lernen. Aber Verantwortlichkeit können wir nur allmählich in und mit der Freiheit lernen. Wer beides gleichermaßen will, Freiheit und Sicherheit, steht sich selbst im Weg. Im Moment befinden wir uns gerade – zumindest was den gesellschaftlichen Aspekt der Freiheit betrifft – im Rückwärtsgang. Vorschriften sollen den Mangel an Verantwortlichkeit ausgleichen. Wenn wir statt ‘Verantwortlichkeit’ ‘Freiheit’ einsetzen, erkennen wir das Dilemma. Perspektivisch wäre auf jeden Fall Freiheit die Lösung, allein das kostet Mut und “Lehrgeld”. Jo, ich hätte einen Vorschlag, wie man den Brückenbau angehen könnte: Statt angestrengt zu versuchen, dem anderen zu erklären, weshalb ich recht habe und er meine Entscheidung, pardon: “Wahrheit” übernehmen sollte, könnte ich einfach mal davon ausgehen, daß er ein genauso autonomer, gewissenhafter und verantwortlich denkender Mensch ist wie ich, – und dann nicht aufhören zu fragen, bis ich verstanden habe, wie er zu… Weiterlesen »
Wow, sehr anregend, deine komprimierten Gedanken… DANKE!
Lieber Detlev, danke für das Teilen deiner Gedanken und Fragen. Ich kann, was du schreibst gut nachfühlen und gedanklich nachvollziehen. Zu dem Gegensatzpaar Open und Closed, auch wenn ich die Theorie dahinter nicht durchgelesen habe: Für mich sind es nur zwei Facetten des Seins, die beide gleichermaßen berechtigt sind und sich in jedem von uns wiederfinden. Eine Kunst ist es ja, genau so Widersprüche in sich selbst annehmen zu lernen und zu erkennen, dass alles sein darf und kann. Zum Auflösen des scheinbaren Gegensatzes hilft das Bewusstsein. Es geht darum bewusst wahrzunehmen, in welchem Zustand ich mich gerade befinde und das auch kommunizieren zu lernen, die Verantwortung dafür zu übernehmen. Wenn ich in mir “eng” bin, vehement werde, dann habe ich meistens mal wieder an einer Stelle mich selbst übergangen, nicht zu mir und meinen Werten, zu dem, was für mich gerade gut gewesen wäre, gestanden. Darauf reagiere ich unbewusst mit Wut, Vehemenz und engstirnigem Denken und verlagere, wenn ich nicht aufpasse, mein eigentliches Problem in eine sinnlose Grundsatzdiskussion im Aussen. Wenn ich aufpasse, erkenne ich an welcher Stelle ich noch dazu lernen darf, nutze ich die Energie, um in mir selbst neue Wege zu suchen. Das lässt sich für mich genauso auf Gesellschaftsebene übertragen. Wir können uns in Grundsatzdiskussionen die Köpfe wund argumentieren und am eigentlichen Thema vorbei gehen. So lässt sich unsere eigene Ohnmacht, Wut kanalysieren, ohne Konstruktivität. Oder wir schauen mal offen hin, wo uns das Thema an die eigene “Substanz” geht. Was uns daran hindert offen… Weiterlesen »
die Wahrheit hat viele Facetten UND es kommt auf die Perspektive an UND es gibt viele Perspektiven UND es gibt viele Informationen UND es gibt viele Meinungen UND wir wissen vieles nicht UND wir können unsere Meinungen mal so stehen lassen UND gleichzeitig miteinander respektvoll um gehen
Ja, genauso könnte es funktionieren! Super geschrieben! Da bin ich voll bei dir! Respektvoll miteinander umgehen! Allein das verbindet schon!
“Wer in der Demokratie schläft, kann in der Diktatur aufwachen”, war immer meine Richtschnur, mich ein zu bringen. Ich wollte mir von meinen Kindern nicht vorwerfen lassen müssen, ich hätte nichts getan. Nun hat mein Sohn mich gerade wegen dieser Haltung als ” Verschwöhrungstheoretikerin” bezeichnet, was unser Zusammenleben fast unerträglich machte. Als ich nach dem Wochenende der 2. großen Berlin-Demo von Freunden begeistert berichtet bekam, wie friedlich und wunderbar kooperativ, auch mit der Polizei, das Miteinander gewesen war und dann die Videos sah, auf denen Polizisten auf Menschen knieten, sie schubsten und bedrohten, weinte ich den ganzen Tag, weil ich das alles nicht mehr zusammen brachte. Der Satz Jesu, den er auf dem Weg zum Kreuz den weinenden Frauen am Wegesrand gesagt hatte, kam mir in den Sinn: “weint nicht über mich, weint über euch und Eure Kinder”. Ich ließ meine tiefe Trauer darüber zu, dass es nichts mehr zu geben scheint, was man als “Wahrheit” bezeichnen könnte. Ich erinnerte mich daran, wie ich am Bett meiner jahrelang sterbenden Mutter immer wieder nach dem Sinn all dessen gerungen hatte, bis ich meinen Frieden fand, als ich mich ernsthaft fragte, ob ich denn das wirklich wissen müsse. Jetzt habe ich auch in Bezug auf c. aufgehört, eine feste Meinung zu haben. Mein Sohn ist mir sehr dankbar dafür, und ich habe einen tiefen Frieden gefunden. Das heißt nicht, dass ich jetzt völlig orientierungslos bin: Ich trage z.B. fast nur diese Plastikschilde, weil ich möchte, dass Kinder, denen ich beim Einkaufen oder… Weiterlesen »
Danke!
Liebe Cornelia, dein Beitrag hat mich sehr berührt und beschäftigt. Ich habe selbst 2 Kinder. Ich antworte mit ein paar Gedanken und hoffe, du kannst damit etwas anfangen. Deine Richtschnur: „Wer in der Demokratie schläft, kann in der Diktatur aufwachen“ ist gut und richtig. Bittebitte lass dich nicht von deinem aufmerksamen und kritischen Denken und Fühlen abbringen! Genau das braucht die Welt. 2+2 ist 4. Wir werden alle gehirngewaschen. Auch dein Sohn. Ich weiss nicht wie alt er ist. Wenn er alt genug ist, sag ihm er soll sich informieren, bevor er Andere (Dich) beschuldigt/beschimpft. (Stichworte: Multipolar, KenFM, Rubikon, Nachdenkseiten, Norberthaering, Corona-Transition.) Kinder brauchen eine Orientierung!!!! Sag ihm, er kann sich seine eigene Meinung bilden. Und sag ihm deine Meinung und begründe sie. Und bleibe bei deiner Meinung – wenn sie fundiert ist. In diesem Fall (Corona) ist sie fundiert. Die Machtkranken haben uns bewusst in Angst und Schrecken versetzt. Das Virus ist ähnlich gefährlich wie einige Influenza-Viren. (Ich arbeite in der medizinischen Forschung und habe mich extrem gut informiert.) Ich bin sehr “Open Mind”, wie alle hier auf dieser Seite – Hut ab, coole Kommentare! – das Problem ist: Es gibt leider auf der Welt ein paar wenige sehr mächtige, sehr reiche und psychisch kranke Menschen, die sind gar nicht “Open Mind”. Und leider haben wir die Tendenz, den reichen, mächtigen und closed-mind-Menschen hinterherzurennen. Und leider beherrschen sie die Medien. (Siehe Berichterstattung über die Demo.) Beispiel: Die Erde dreht sich um die Sonne. Jahrhunderte hat sich die Kirche mit… Weiterlesen »
Lieber Lars,
ich mag dir eine Rückmeldung zu deinem Text geben. Ich merke, dass Sätze wie: “Die Machtkranken haben uns bewusst in Angst und Schrecken versetzt” oder “Wir werden alle gehirngewaschen” eine Kampfes-Ideologie in mir auslösen. Und wenn ich es sickern lasse, kommt Traurigkeit.
Lars, Du nennst dich “open minded”… lies dir bitte deinen eigenen Text nochmal in Ruhe durch. Ich gebe dir nur ein feeback: Mir wurde ganz übel beim Lesen.
dieser Text berüht mich auch sehr unangenehm. Einer (in der Form nicht existenten…)”Machtelite” die Beherrschung von Medien und Gesellschaft zu- und eine empathische Haltung abzusprechen ist im Kern ein antisemitisches Stereotyp. Dr. Michael Blume erklärt das sehr unaufgeregt und informativ in seinem Podcast “Verschwörungsfragen”. Am Ende waren es immer die Juden…. Leider sind im Rahmen der Corona-Infodemie die Angriffe gegen jüdische MitbürgerInnen bereits angestiegen. Ein jüdischer Freund denkt an eine Auswanderung nach Kanada. Große Ratlosigkeit…
Ein spannendes Thema, im wahrsten Sinne des Wortes, zu dem es viel zu sagen gibt: Brückenbauen klingt gut – ist aber nicht immer möglich:
Deinen Beitrag Martin finde ich klasse. Ich selbst erlebe die Spaltung glücklicherweise nicht so sehr da ich im Moment von recht vielen bewussten, offenen Menschen umgeben bin, aber gute Freund_innen die beruflich und/oder über ihre Kinder z.B. mehr im Schulsystem eingebunden sind (hier gibt es verbale Kämpfe über whats up ob die Tatsache dass Kinder im Unterricht Masken tragen sollen oder nicht völlig angemessen oder total übertrieben und gesundheitsschädlich ist). Ich möchte einen Impuls hineingeben: Coronabedingt hatte ich dankbarerweise extrem viel Zeit und Muße Anfang des Jahres. Diese habe ich genutzt um mir bewusst sehr viele sehr unterschidliche Stimmen und Meinungen zu Corona anzuhören. Von Allgemeinmediziner_innen über Heiler_innen aus aller Welt, sog. Verschwörungstheoretiker_innen (sofern es diese Schublade gibt) diverse Astrolog_innen etc. Für mich war es spannend, mich und meinen Energie-level, meine Gefühle und Gedanken zu beobachten während ich den Beiträgen intensiv zuhörte bzw. mich tiefer hineinversetzte: Während ich mich bei einigen (closed mind -) Beiträgen verlangsamt, ängstlich und als Opfer fühlte, gaben mir andere (open mind-) Beiträge zum gleichen Thema 🙂 unendlich viel Lebenskraft, Mut und Freude. Von nun an nahm ich diese Empfindungen als Indikator und entschied mich mich vollständig mit den konstruktiven Informationen zu nähren und mich in diesem Feld zu engagieren (ohne die Existenz des anderen um mich herum und auch in mir zu ignorieren). Ich sehe Covid19 als ein Krankheits-Symptom von Mutter Erde. Ich fühle mich in einem noch dagewesenen Ausmaß hoch motiviert, mich für den sozial-ökologischen Wandel einzusetzen und mit Menschen mit ähnlichen Visionen zu… Weiterlesen »
Liebe Frauke!
Ich gestehe, dass ich Deine Worte nicht wirklich auf mich wirken lassen kann, weil durch Dein – für mich krampfhaftes – Gendern ich mein Herz (noch) nicht für das Geschriebene öffnen kann. Gendern schnürt mir die Luft ab und lässt in mir Aggression hochsteigen, da es für mich eine der größten Idiotien darstellt, die das 21. Jahrhundert mit sich gebracht hat, da es für mich trennt und zudem unsere schöne deutsche Sprache auf eine brutale Art “verhunzt” und den Rede- und Schreibfluss komplett zerstört. – Ich fühle mich als Frau gleich viel wert wie ein Mann und dafür benötige ich kein “Binnen-I”.
Alles Liebe
Natascha
Vielen herzlichen Dank für diesen Beitrag!
Mir gelingt es am besten Brücken zu Andersdenkenden zu bauen ,wenn ich regelmäßig lese, was ich mir zu Beginn von Corona auf einem Zettel notiert habe: Denke und handle so, dass in dir Friede entsteht!
Nur wenn ich innerlich in Frieden bin, kann ich hören und verstehen, worum es meinen Mitmenschen geht. Und nur dann habe ich Worte auf eine Weise auszudrücken ,was mich bewegt, dass es auch gehört werden kann.
SCHÖN!! Danke ♥
Danke Pea!
Danke, lieber Martin, ich finde es sehr wichtig was du schreibst und gleichsam sehr herausfordernd. Ich gehöre zu den Menschen, die sich sehr kritisch mit den Maßnahmen und politischen Prozessen auseinandersetzen. Aus dieser Perspektive beschäftigen mich aktuell dabei folgende Fragen: – wie kann ich Brücken bauen, wenn mich niemand anhört? Auch wenn ich nur Fragen stelle und nicht belehrend oder allwissend spreche. – wenn Freund*innen plötzlich vermeiden mit mir über das zu sprechen, was mir gerade wichtig ist, was mich bewegt (weil es einfach eng mit den gesellschaftlichen Entwicklungen zusammenhängt)? -während ja alle Informationen zum Pro-Regierungsweg sehr umfassend greifbar sind und ich diese auch natürlich rezipiere, kennen sehr viele nicht oder nur sehr oberflächlich die Sichtweisen der Kritiker. Ein schwer auszuhaltendes Ungleichgewicht. -wie mit der (Über)Macht der Medien umgehen? zB. auch mit Propaganda-Techniken wie Kontaktschuld – ich bin quasi zum ersten Mal in meinem Leben in der Situation, dass ich mich mit meiner Haltung in einer (scheinbaren) Minderheit erlebe und Ausgrenzung und soziale Ächtung erfahre. Das muss erst einmal verdaut werden. Wie mit dieser Heimatlosigkeit umgehen? – oft weiß ich nicht, wie ich Brücken bauen kann ohne mir selbst untreu zu sein? Ohne Werte und Überzeugnungen zu verleugnen? zB wird allein der Umstand, dass ich aus gesundheitlichen Gründen keine Maske trage als Affront und Angriff gewertet. Und selbstverständlich habe ich auch politische Gründe. Aber darf das in einer Demokratie nicht auch sein? -Angst ist sehr machtvoll. Wie mit der Angst der anderen umgehen, durch die auch Aggression entsteht und sich… Weiterlesen »
Liebe Melanie,
du stellst starke Fragen und ich kann spüren, wie schwer sie wiegen für dich. Vielleicht gibt es ja Impulse und Ideen von anderen aus der Community.
Sonst werde ich mich bemühen, auf einen Teil davon im 2. Teil des Beitrages einzugehen…
Alles Liebe
Martin
danke, Melanie … wie Martin schon sagte: starke Fragen!
So manche davon stelle ich mir auch, vor allem die, über die Grenze zwischen Brückenbau und Selbsttreue oder auch Selbstschutz.
Wenn du Demokratie erwähnst … die Frage ist, befinden wir uns wirklich in einer echten Demokratie?
Für mich zerfallen immer mehr Aspekte unseres bisherigen gesellschaftlichen Daseins in sichtbaren Schein und konträres Sein … da eine Orientierung zu behalten ist fast nicht machbar. Bleibt da nicht tatsächlich nur noch der Weg ins eigene Innere?
Lieber Martin,
danke für deine feinen Zeilen! Und das taucht bei mir dazu auf:
Ich find die Frage “Was vermeide ich?” (egal auf welche Position ich mich grad versteife) eine sehr relevante und tiefreichende “Medizin”, die uns – vorausgesetzt, dass wir sie als Möglichkeit der Selbsterforschung nützen und ehrlich beantworten, also wirklich innehalten und lauschen – immer auch mit Gefühlen in Kontakt bringt, die eigentlich Zuwendung brauchen, aber negiert werden. Diesen Gefühlen angstfrei zu begegnen bringt mich in Beziehung zu mir selbst und aus diesem Raum heraus kann ich auch anderen neugierig und emphatisch begegnen, ohne mich durch deren “Anders-denken” bedroht zu fühlen…und das gelingt dann deswegen leichter, weil ich, wenn ich auf fühlende Weise präsent bin, automatisch nicht mehr mit meinem eigenen Denken identifiziert bin, sondern auch den Raum um meine eigenen Gedanken wahrnehmen kann 😉 und dann ist da auch Raum für all die anderen Gedanken aller anderen…aber die stören dann nicht (außer irgendwer hat den Anspruch, dass ich seine/ihre Gedanken glauben muss) 😉
Mehr bei einem Kaffee an unserem schönen Teich, deine Nachbarin Cristina
Für mich ist die ganze Krise ein politisches Problem, dass sich über Jahre und Jahrzehnte schleichend aufgebaut hat. Wissenschaftlich gesehen kann es niemals immer nur eine einzige Meinung zu einem Thema geben, sei es jetzt Gesundheit oder etwas anderes. Das zeigen in diesem Fall die ganzen Alternativmediziner, die das sehr früh erkannt haben, wie z.B. Rüdiger Dahlke oder Dr. Bircher, der Enkel des berühmten Dr. Bircher-Benner. Nicht zu reden von den Hunderten von Ärzten und Experten aller Fachrichtungen, die um öffentliche Diskussion ringen, aber deren Meinung totgeschwiegen wird. Wenn nur eine einzige Meinung zu einem Thema zugelassen wird und alles andere verdammt wird, dann sollten bei jedem Menschen die Alarmglocken läuten. Gerade liegt ein Buch vor mir von 2004, “Verdeckte Ziele – über den modernen Imperialismus”, von John Pilger. Alles, was jetzt passiert, ist schon lange am sich Entwickeln, nur hatte das bisher eben nur fatale Auswirkungen auf die sog. Dritte Welt. Wir haben es nicht gesehen und wollten es auch nicht sehen, dass wir und unser Schweigen oder Wegschauen oder Hinnehmen dazu beiträgt, dass andere ausgebeutet und misshandelt werden. Jetzt ist es eben auch bei uns angekommen und betrifft uns selbst. Und wir dürfen uns alle – wirklich ausnahmslos alle – an der eigenen Nase packen, weil wir so oft aus Bequemlichkeit oder weil wir etwas unbedingt haben wollten, mitgemacht haben. Und bekommen jetzt mit dieser Krise die Quittung dafür präsentiert. Ich hatte schon als Teenie erkannt, dass unsere Presse, eigentlich die vierte Gewalt, genausowenig frei ist wie in… Weiterlesen »
Da hier so ein schöner Austausch begonnen hat, schicke ich auch ein paar Gedanken zu dem Thema, die ich auch in meinem Newsletter rausgebracht habe. Durch den Umgang mit Corona ist viel Veränderung, Verunsicherung und Verstörung in der Bevölkerung entstanden und wirkt sich aus. Der zwischenmenschliche Umgang ist unwegsamer geworden. In den Gesprächen, die ich führe, wird es richtig interessant, wenn ich nachfrage warum wer was möchte. Denn da offenbaren sich oft sehr unterschiedliche und auch wechselnde Ängste als Triebkraft. Angst vor dem „Unberechenbaren“. Angst vor Verlust – Verlust der Gesundheit, der Arbeit, des Lebens, von Freunden, von Familienangehörigen, von Nähe und Berührung, des Lebensstandarts, der Freiheit, der Selbstbestimmung, der demokratischen Grundrechte, … . Angst davor, etwas falsch zu machen. Angst vor Schuld. Angst vor den Reaktionen anderer, vor Ablehnung. Angst vor Strafen. Angst vor Willkür. Vielleicht willst du dir selbst mal ein paar Fragen stellen? Warum verhalte ich mich in dieser Corona-Zeit, so wie ich mich verhalte? Welche Ängste stecken dahinter? Welchen Aussagen glaube ich und warum? An welchen Werten orientiere ich mich? Bin ich der Meinung, ich weiß es besser, als die anderen und muss deswegen für sie denken? Bin ich der Meinung ich handele für die anderen? Wenn ja, habe ich sie gefragt, ob sie das wollen? Bin ich der Meinung, die anderen müssen mich schützen? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht? Stehe ich zu meinen Ängsten oder verschleiere ich sie? Wo verhalte ich mich selbst komplett widersprüchlich im Umgang mit Corona? Warum handele ich einmal so… Weiterlesen »
Lieber Martin, liebe Pioneers,
Danke für diesen erhellenden Beitrag. Danke Martin, Vivian, Otto und wer noch so mitgewirkt hat an diesem Artikel und dessen Inhalte.
Ich resoniere stark mit der schematischen Darstellung und auch mit allem was da sonst steht. Nur die Ankündigung für den 2. Artikel mit der Grafik scheint gleich wieder Parteien in Absolutheiten einzuteilen. Davon würde ich dringend abraten. Stattdessen könntest du schreiben und berichten zB. über das KoKoKo-Prinzip, Konsens-Kooperation-Koexistenz. Welches zeigt, dass wir Wege gemeinsam gehen können, ohne in allen Dingen derselben Meinung zu sein. Es zeigt, dass wir koexistieren können, ohne die anderen in meiner “Art zu sein” assimilieren zu wollen. Es zeigt, dass wir gemeinsam oder parallel an einen Wandel mitwirken können, auf unterschiedlichen oder denselben Baustellen, ohne uns aus dem Weg räumen zu müssen. Es führt ein Weg weg von dem ausschließenden Konkurrenzkampf. Es gibt bessere Lösungen als faule Kompromisse. Dieser 1. Artikel legt eh schon den Grundstein.
Danke!
LG Floor
Lieber Martin.
Ich schätze den Beitrag sehr, habe mich gut öffnen und einlassen können, auch sehr eingefühlt, selbstkritisch und selbstfürsorglich die Gedankenübungen gemacht, Erlebtes neu durchgespielt, Verbindung und positive Impulse erhalten!!
Danke dafür. Verbindung ist (wie Marshall B. Rosenberg’s) auch mein dringendes Anliegen.
Gestockt habe ich – und voll irritiert hat mich unter Deinem für mich eigentlich fast runden Beitrag dann das letzte Bild, die schwarz-gelbe Grafik.
Dort werden Gruppen/Parteien platziert, eingeordnet/positioniert und mithilfe von Skalen gemessen, ‘betietelt’…
Das irritiert mich, da ich ja gerade geübt hatte, offen zu werden, kein Schubladendenken zu praktizieren.
Jetzt wird mir hier wieder vorgegeben, wo ich was einzuordnen habe? Nanu?? Ist das richtig? Ich kann diese Grafik in diesem Zusammenhang überhaupt nicht verstehen und vielleicht gibt es ja eine Erklärung dafür. Ich habe sie noch nicht gefunden.
Ich wünsche mir wirklich, den Menschen vorurteilslos zu hören, der ein Anliegen hat. Dass ihm zugehört wird, wie Michael Ende’s Momo zuhören konnte, das wird nicht jedem vergönnt sein. Doch wir Menschen können Respekt voreinander genau damit ausdrücken, unserem Gegenüber einmal tief zuzuhören. Ihn wirklich zu hören: seine Bedenken, seine Sorgen, seine Gedanken… Daraus ergibt sich so manche Entspannung, die auch ich selbst erfahren durfte. Daraus generiert sich Selbstliebe und Kraft. Dinge, die wir brauchen gerade jetzt in diesen unruhigen Zeiten…
Ich danke Dir für Deine wertvolle Arbeit, Martin
Von Herz zu Herz, Jana
Es freut mich, dass hier jetzt ein größerer Blickwinkel angestrebt wird und gerade von C.Otto Scharmer können wir dabei sehr viel lernen! Denke an die 3 Hemmschwellen: Stimme des Urteils/der Bewertung, Stimme des Zynismus und Stimme der Angst. BEIDE “Coronafraktionen” werden davon ausgebremst, wirklich im Hier und Jetzt aufmerksam zu sein. Wichtig ist aber, aus JEDEM Einzelkontext herauszugehen, in das Darunter… Was ist das grundsätzliche Anliegen der Corona-Vorsichtigen? Sie wollen gesundheitliche Freiheit, wollen leben ermöglichen, wollen Raum für Mitgefühl/Fürsorge, wollen also ihr eigenes Sein ausleben und in der Welt zum Guten einsetzen. Was ist das grundsätzliche Anliegen der Corona-Skeptiker? Sie wollen persönliche Freiheit, wollen ein Sich-persönlich-ausleben-können, Freiräume für den Einzelnen zur Entfaltung, wollen also auch ihr eigenes Sein in der Welt zum Guten einsetzen. Doch genauso, wie ihr eigentliches, wirkliches Wollen nah beieinander liegt, liegt auch die Angst auf beiden Seiten nah beieinander… Die Angst, das eigene, wirkliche Wollen nicht in die Welt bringen zu können, WEIL beide Seiten glauben, dass es dafür EINES bestimmten Weges und EINER bestimmten “Geburtsweise” bedürfte, sonst wäre es nicht das Wirkliche… Diese Angst hängt mit der Identifikation mit dem Weg zusammen und sie erzeugt eine Illusion der Nicht-Freiheit. Doch in Wahrheit gibt es EINE Freiheit, die nicht zu nehmen ist: Egal, wie die Umgebung und die Lebensumstände sind, egal ob ich mein wirkliches Wollen in die Welt bringen kann, oder nicht, nichts kann verhindern, dass ich einfach nur Ich-Selbst bin. Denn ich habe die Freiheit, es überall zu sein, wo ich bin! Diese Freiheit… Weiterlesen »
toll beschrieben – danke!
Bei deinem Beitrag kam ein ganz großes JA durch meinen Körper!
So hab ich auch gelebt und kann es nur empfehlen mit 61.
Hallo Martin, vielen Dank für deinen neuerlichen Input. Mir gefällt sehr wie du schreibst,…..dass die Mehrzahl von uns doch ein tiefe Verunsicherung spürt und Orientierung sucht….. Das ist es was mich permanent umtreibt und was bei uns in der Familie mit unseren zwei erwachsenen Kindern zu sehr vielen Diskussionen auch hitzigen geführt hat. Unser Sohn (31) ist zu einer der Anti-Demos nach Berlin gefahren. Er hat sich als Lokalpatriot eine Badnerfahne gekauft und in großen Buchstaben “Wir müssen Reden!” draufgeschrieben. Der zweite Teil des Statements hat nicht mehr gepasst. Er wollte noch schreiben “Wir müssen zuhören!” Und das ist es was wir immer mehr verlernen. Zuhören, zuhören, zuhören. Schon bei den Demos von “Pegida” ist mir das immer wieder durch den Kopf gegangen. Wer hört zu und will wirklich verstehen…oder noch besser will erspüren, was der/die Einzelne bewegt, welche Fragen welche Verunsicherungen da sind? Ich bin froh, dass wir es in unserer Familie trotz sehr unterschiedlicher Ansichten immer wieder schaffen, zu hören was den/die andere umtreibt mit was er/sie beschäftigt ist. Und dass auch die Bereitschaft da ist sich auf die andere Position einzulassen, sie zu durchdenken und dann zu antworten. Ich habe dadurch immer wieder sehr interessante Denkanstöße bekommen. Ich selbst will ja auch gehört werden und nicht gleich in Schulbladen gesteckt werden. Das bringt mich nur dazu meine Position noch stärker und noch provakanter mitzuteilen und es verhärtet mich. Ich bin dann nicht mehr im Fluss. Der Beitrag von Vivien hat mir auch sehr gut gefallen. Besonders, dass… Weiterlesen »
Danke für den schönen Blog-Beitrag Martin und die vielen erhellenden Kommentare hier. Ich hab vor über einem Monat angefangen Videos zu “Corona-Zwischenräume” zu machen. Das siebte kurze Video kam grad erst raus. (Hier darf glaub ich nichts verlinkt werden?! )Bei den Videos geht es mir darum diese Unsicherheit / Ohnmacht / Wut in mir auch köroerlich zu verorten und gerade dadurch einen konstruktiven Umgang damit zu entdecken. Das geht immer wieder neu in weitere Schichten und gebiert ganz neue innere energetische Standings und neue äußere Perspektiven.
Ich bin überrascht, in wie vielen Bereichen sich Spaltung in diesem Jahr zeigen kann. Die Quintessenz für mich lautet im Dank an das Corona-Virus: “Ohne Corona Spaltung auch kein immer tiefer verbindender Zwischenraum zwischen uns Menschen”
Lieber Martin, vielen Dank auch für diesen Beitrag! Genau diese Fragen bewegen mich auch sehr.
Wir brauchen eine Friedenskommunikation, gerade jetzt wo die Situation auf Messers Schneide steht.
Dafür müssen wir im Innern ein Schalter umlegen: um offen, respektvoll ja liebevoll zu sein im Gespräch und gleichzeitig kritisch und sachlich im Denken. Ich denke das geht, weil wir die Fähigkeit haben, uns selbst zu steuern, auf der Meta-Ebene bewusst zu sein. Eine große Hilfe für mich ist dein Namensgenosse Martin Buber, der dieses Aufgehen im Gegenüber so schön erforscht und beschrieben hat. Wenn zwei Menschen sich wirklich begegnen, sich zuwenden, entsteht was Größeres. Ich kann meine Denkfähigkeit für eine Zeit dem Gegenüber schenken, auch wenn er ganz anders denkt, er kann ‘spielen auf dem Klavier meines Denkens’, ich kann ihm wirklich versuchen zu verstehen, mit seine Ideen, Gefühle und Motivationen. Die Methode Rosenberg mit der GFK beschreibt bekommt dadurch eine immense Vertiefung. Danach parafrasiere ich anders: ‘ich habe verstanden dass du sagst…’ ist keine Methode mehr aber ein wirkliches Verstehen. Man findet gemeinsamen Grund, auch mit Menschen die ganz andere Überzeugungen haben. Einfach weil wir beide Menschen sind. Und von dort aus kann man anfangen, Brücken zu bauen. Es beginnt mit den inneren Ort wo wir uns in dem Dialog befinden. Ich freue mich auf weitere Dialoge und Beiträge von den Pioneers!
Ein anderer Mensch kann ‘spielen auf dem Klavier meines Denkens‘, das ist ja wunderschön! <3
Stammt das auch von Martin Buber?
Ich frage mich: Ist das der “common ground”, wenn man sich gegenseitig vollkommen damit wertschätzt, dass man anderer Meinung ist?
Vielleicht so á la: “Ich glaube zwar, dass du in der Sache falsch liegst, weil ich habe eine ganz andere Meinung dazu. Aber ich verstehe, dass du ganz andere Erfahrungen / Wissen in deinem Leben gesammelt hast, die dich zu deiner Meinung führen. Und es kann auch sein, dass ich mich irre.”
Was meinst du dazu?
Liebe Pioneers of Change, ja, mit gFK Brücken bauen ist eine feine Sache hier jemand fragte nach den Bedürfnissen und Motiven der Corona-Demonstranten. Ich sehe das als Einladung mich hier zu äußern, denn ich bin eine solche. Ich habe Angst vor der Politik unserer Regierung. Ich habe Angst vor einer faschistischen Ordnung. Ich habe Angst vor den Auswirkungen der Corona-Impfung. Die Regierung sagt uns daß wir geimpft werden sollen. Ich will selber entscheiden, ob ich mich impfen lassen möchte. Und ich möchte, wenn ich mich dagegen entscheide nicht ausgegrenzt werden. Ich möchte, dass wir unsere Gesichter erkennen können, weil das fundamental für unsere menschliche Natur ist. Ich möchte frei atmen. Ich möchte, daß alle frei atmen, durchatmen und auftanken. Ich möchte Einblick in die Entscheidungsgrundlagen für die Maßnahmen. Ich möchte, dass all die internationalen, Ärzte, Wissenschaftler und Studien, all die kritischen Stimmen, die sich zu der Regierungspolitik, seit dem sichtbar werden der Corona-Geschichte geäußert haben gehört und beantwortet werden. Sie haben klar widerlegt, daß die Regierungsentscheidungen dem Wohle des Gemeinwohls und der Gesundheit dienen. Ich möchte, dass die Regierung sich dem stellt. Ich könnte hier noch vieles mehr aufzählen, will es aber nicht so lang machen. Auf die Frage, wie die Deutschen das alles hätten akzeptieren können, antwortete Hermann Göring im Nürnberger Prozess: „Es ist sehr einfach und hat nichts mit dem Nationalsozialismus zu tun; es hat mit der menschlichen Natur zu tun. Man kann es in einem Nationalistischen, Sozialistischen, Kommunistischen, Monarchischen oder demokratischen System tun: das einzige, was eine… Weiterlesen »
lieber martin, DANKE, DANKE, DANKE für diesen beitrag!! dieser schritt zurück, das innehalten und nachspüren, was wir da eigentlich gerade machen, ist soooo dringend notwendig!! wir müssen wieder mit uns in verbindung kommen und das gute daran ist, das kann wirklich jeder und jede für sich selbst machen und irgendwann wächst die verbindung zu uns selbst dann mit den verbindungen der anderen zusammen und so entstehen wunderbare brücken 🙂 freu mich schon auf die fortsetzung deines blogs! silvia 🙂
Danke Martin! Genau meine Rede. Verbindung ist speziell in diesen Zeiten das A und O. Nur dann können wir sinnvoll als Gesellschaft agieren. Ich setze mich in jedem Gespräch für Offenheit und Differenzierung ein.
Es ist immer die Frage – “Wie weit bin ich bereit, meine eigene Weltsicht zu hinterfragen?” die sehr viel Mut erfordert.
Lieber Martin,
danke, dass Du Dich dieses Themas annimmst, denn das ist für mich das zentrale Thema unserer Zeit.
Und in dem Ausschnitt aus dem Interview mit Vivian spricht sie wirklich gut aus, welche Grundhaltung meinerseits zum Brückenbauen beiträgt. Das übe ich täglich in meinem Leben, und mein Leben bringt mich zuverlässig in verschiedene Situationen, in denen ich das immer wieder üben kann.
Demütig stelle ich dabei fest, wie ich meinen Ärger über die derzeitigen Einschränkungen gern auf den projiziere, der mich z.B.gerade anspricht, dass ich doch die Maske aufsetzen muss. Anstatt offen zu bleiben, die Maske aufzusetzen und ihn zu fragen, welches Bedürfnis sich jetzt für ihn erfüllt. Also in Beziehung zu gehen. Und durch jede gelungene Beziehung – sei sie noch so kurz – meinen kleinen Beitrag zum Miteinander zu geben.
Denn tief in meinem Herzen weiß ich, dass wir alle miteinander verbunden sind und es auch nur alle gemeinsam schaffen in der neuen Zeit Wurzeln zu schlagen.
” Another world is not only possible, she is on her way, is on her way – and on a quiet day I hear her breathing, she is on her way, is on her way.”
Dieses Lied nach Worten von Dietrich Bonnhöfer begleitet mich schon lange, leider weiß ich nicht, wer es so geschrieben und vertont hat.
Und immer sicherer fühle ich, dass, wenn jede/r ihrem Herzensimpuls immer wieder neu folgt, dann sind wir gemeinsam auf einem guten Weg.
Bleib weiter drann und sei gegrüßt, Sylke
Das lässt sich auch im eigenen Innern anwenden. Z.B. mich blockierende Ängste mit unbekannter Ursache nicht beseitigen wollen, sondern mit dem Wunsch, was denn dahinter steckt und was für Informationen und Energien dahinterstehen, in die Angst reinspüren und sie kennen und verstehen zu lernen. Also auch innerlich keine Gräben vertiefen, sondern zusammenkommen. Vereint ist kraftvoller als gegeneinander, selbst wenn das Vereinen nicht überall gelingt und es vorübergehend nicht leicht ist, ist das doch langfristig besser als wenn (sofern das überhaupt gelingt) ins Unbewusste verbannte Blockaden und Ängste Energie binden anstatt dass deren Energie einem zur Verfügung steht. Für das in die Angst gehen ist eine konstruktive Einstellung (ich erwarte positives, wie Erkenntnis und freiwerdende nützlich anwendbare Energie) erforderlich, sonst kann es einfach nur die Angst verstärken. Dabei muss der Verstand lauschen – wobei er aufgrund der starken Gefühle am liebsten Amok laufen würde. Vorübergehend wird bei diesem in die Angst reinfühlen die Angst oft als extrem empfunden und ich brauche viel Mut und Vertrauen, sowie Übung dass der Verstand interessiert lauscht. Das Gesamtresultat fühlt sich zu Beginn oft wie ein Rückschritt an, da die Ängste bewusster werden und Verunsicherung zunimmt. Allerdings kann dabei auch klar sein, dass die Ängste zuvor nur unbewusster waren und tatsächlich schon was bewältigt wurde. Ich habe die Talsohle mittlerweile durchschritten und es geht schon länger aufwärts. Aber jedes erneute in neu auftauchende Ängste hereingehen ist nicht nur unangenehm, es kann auch wie eine Minitalsohle wirken. Sehr kreativ sein und nicht starr an einem Schema festhalten… Weiterlesen »
Herzlichen Dank Martin für Deine wahren Worte und die ausformulierten hilfreichen Fragen mit denen ich mich noch einmal in Ruhe befassen werde. Jetzt schon zu Frage 1 ist mir aufgefallen, dass es nicht nur um Urteile gegenüber anderen Menschen und Gruppen geht, sondern auch um solche – MEINE – gegen mich selbst und evtl. auch die „eigene“ Gruppe. Ich hoffe, es wird deutlich was ich damit meine. Das mit einzubeziehen hilft mir, zu klären und meine Antworten zu finden. Heute möchte ich erzählen was ich von diesen „Trennungserfahrungen“ gelernt habe, Trennungen, die offensichtlich so viel grösser machen was unterschwellig bereits da ist. Zunächst habe ich in meinem Alltag sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht von freudvoller zugewandter, solidarischer Leichtigkeit bis explosionsartig entstehender Barriere und aggressivem Angriff und Verurteilung. Ich habe viel Freud und mindestens genauso viel heftigen Schmerz erlebt. Jede Freude erhebt mich in die Leichtigkeit, Grossräumigkeit und breitet meine inneren Flügel aus und bis jetzt jeder tiefe Schmerz hat mich neuem Erkennen näher gebracht. Dabei hat mir am meisten ein Austausch geholfen, zu Freunden und zunehmend, zumindest von meiner Seite aus ruhig, oft fragend mit genau den Menschen, die mir so feindselig entgegenkommen – im Alltag – spontan. Eine wichtige Basis für mich war, gut und möglichst breit informiert zu sein und mir selbst vollständige Klarheit verschafft zu haben darüber wie ich selbst zu den aktuellen Themen stehe und mich immer wieder neu zu hinterfragen wie ich mich in der Begegnung mit Andersdenkenden verhalten möchte. Dabei finde ich mich immer öfter… Weiterlesen »
Sehr schöner Artikel!
Das tiefe Fühlen, das tiefe Sich-Einlassen auf den Schmerz und das “Ungerechte” in dieser Welt führt bei mir regelmäßig zu einem weiteren “Aufbrechen” von Verhärtungen:
– der gedanklichen Verhärtung, wie die Welt sein sollte,
– des Anspruchs und der Vorstellung, irgendetwas Besonderes zu sein,
– der Grenzen zwischen mir und anderen (anderen Menschen, Tieren, der Natur, der Wildnis, …).
Immer mehr werde ich dann nackt und (etwas) bescheidener.
Und selbst in dieser Nacktheit gibt es eine Sehnsucht nach noch weiterer Hingabe. Danach “mich noch weiter auszuziehen”, noch “weniger” zu werden – noch roher, noch durchscheinender zu werden – mich noch mehr aufzulösen.
Nach einer noch größeren Hingabe an das Absolute: letztlich dem “Absoluten in der Welt”.
Hier trifft sich dann, meiner Meinung nach, politischer Aktivismus, der mystische Impuls und unsere Menschlichkeit.
Lieber Martin, ja, alles ist sehr verwirrend, komplex und spaltend … und mitten in diesem Sturm gilt es glaub’ ich, vor allem in der eigenen Mitte zu bleiben. Dort aufräumen und vor allem auch dort die Brücken zu bauen zwischen den eigenen inneren Positionen, die durchaus sehr variabel sind. Ein inneres Kind hat Angst, das andere Vertrauen, wieder ein anderes Misstrauen und noch ein anderes Wut etc. Das ist doch alles in uns und nicht unbedingt alles erlöst und in Kooperation ………… Wie also sollen wir im Außen Brücken bauen, wenn wir es nicht in uns selbst beginnen? Was ich mir angewöhnt habe in diesen Zeiten: so oft es geht im Konjunktiv sprechen und von Einschätzungen, Tendenzen, Möglichkeiten. Und: von mir als lebendigem, erfahrendem, wahrnehmendem Wesen. Was sehe und erlebe ich, wie denke und fühle ich … und von niemandem zu erwarten, dass er/sie es mir gleichtun müsste. Das ist nicht immer einfach, vor allem, wenn es in den ältesten Freundschaften plötzlich knirschende Positionen gibt, die nicht so recht zueinander finden. Wenn genau dort der “common ground” ins Wanken gerät. Für mich ist die Pandemie (nicht das Virus selbst) eine Inszenierung, um bestimmte gesamtgesellschaftliche Ziele zu erreichen. Manche benennen das mit dem Begriff Verschwörungstheorie … ich finde, dass da schon ziemlich viel Praxis erlebbar ist. Wenn ich dem folge, was ich so darüber lese und darüber erfahre, finde ich das ziemlich gruselig. Dabei die Schaltzentrale der Inszenierung konkret auszumachen ist allerdings in diesem ganzen Verwirrspiel quasi unmöglich … jedenfalls geht… Weiterlesen »
Hallo Martin,
vielen Dank für diesen Beitrag – ich übe mich immer wieder in der Haltung des Nichtwissens, nichtsdestotrotz werde ich manchmal verunsichert und gerate ein wenig in die Versuchung, herausfinden zu müssen, “wer denn nun recht hat”. Danke, denn dein Beitrag schenkt mir Formulierungshilfen, die mir oft fehlen.
Zwischen Gleichberechtigten lässt sich mit etwas gutem Willen eine gemeinsame Basis finden, sicher. Mein Problem ist dabei aber die Bevormundung durch einen angeblich demokratisch und wissenschaftlich gedeckten Konsens, der uns zwingt uns zu testen und zu maskieren. Alles läuft darauf hinaus, dass wir uns bald immer neu impfen lassen oder beschämt hinter einer Maske verstecken müssen. Ich bin kein seelenloser Blasebalg dem man mal eben dauerhaft einen Filter vorschnallen darf. Das erzeugt in mir eine Ohnmacht und die erzeugt Wut!
Lieber Martin,
ich wäre sehr daran interessiert, dass dieses Thema irgendwo größeren Raum bekommt.
Du beschreibts das, was ist ,so gut!
Und genau diese Fragestellung: Wie können wir Brücken schlagen? Halte ich für eine sehr, sehr wichtige Fragestellung in der heutigen Zeit,
Danke für Deinen Impuls!
Herzliche Grüße
Nina
Hallo, ich möchte meine Meinung zu den Brücken sagen: es gibt für mich nicht schlimmeres als nicht offen zu sein und andere Meinungen zu akzeptieren ohne meine eigene Meinung durchsetzen zu wollen, aber die Toleranz hört für mich da auf, wo ich meinen nächsten gefährde. Ich fahre zB. auch nicht mit mehr als 130km pro Stunde auf die Autobahn, damit ich keine Unfall verursache und andere Leute damit gefährde. Da gibt es auch Grenzen und diese akzeptiere und ärgere mich nicht, weil ich dadurch meine Freiheit opfere schneller zu fahren…..das erwarte und nicht mehr von den Covid Gegnern, dass wenn sie demonstrieren gehen, mindestens eine Maske tragen und Abstand halten, damit wir uns endlich wieder diesen Virus los werden können und weniger Leute unter furchtbaren Umständen sterben und unseres Leben wieder lebendiger wird und Leute wieder arbeiten dürfen…..um genug zum Essen und überleben zu können……
Die Darstellung teile ich voll. Allerdings stellt sie eine Momentaufnahme dar. Ich gehe immer davon aus, dass jeder Mensch gerne reich und schön sein will – es geht also um die Frage warum es nicht gelingt? Warum können Menschen ihren Geist nicht öffnen?
Wenn wir etwas ändern wollen, dann können wir dies nur bei den Voraussetzungen. Diese liegen mM in nach wie vor autoritären Strukturen (Fehlermachen bedeutet Downgrading) und im falschen Bildungsbegriff (Bildung um Mensch zu werden, statt um Werkzeug zu sein).
Das ist eine gute Frage. Weshalb sind wir, die Menschen im 21. Jahrhundert immer noch nicht in der Lage zu entscheiden, was Wissen ist. Das gesamte Leben wird nur von Vermutungen, die durch Erziehung erschaffen wurden bestimmt. Keiner geht dem auf den Grund. Schöpfung funktioniert nur durch Gegensätze, im Inneren sind diese Gegensätze aber aufgehoben. Es existiert also bereits immer auch die Lösung und es ist immer alles Eins. Das ist das eigentliche Naturgesetz. Jeder ordentliche, materialistische hoch geschulte Wissenschaftler wird das aber automatisch ablehnen und damit den gewohnten Reigen am Laufen halten. Erst wenn es uns, der Menschheit gelingt unsere eigenen Unkenntnis durch Wissen zu beleuchten, können wir erkennen, das die andere Seite einfach nur der andere Pol der Schöpfung ist. Und wenn man dem anderen einmal offen zuhören würde, ohne von vornherein seine Meinung abzulehnen und ihr durchaus auch wissenschaftlich ( den Anspruch, den man ja heimlich erhebt, aber nicht anwendet ) auf den Grund gehen würde, könnte man sich in der Mitte treffen und wieder Frieden herstellen. Die Trennung entsteht ausschließlich nur durch die feste Vorstellung, das die eigenen Ansichten die richtigen sind und Argumente der anderen nicht zugelassen werden ( obwohl man ja so Tolerant ist, denkt man ohne es zu sein). Wir durchschauen einfach noch nicht die Funktionsweise des menschlichen Verstandes und lassen uns superleicht von den ja so wissenschftlichen Medien in die Irre führen. Dahinter stehen ganz feste monetäre Interessen, die einfach durch Erzeugung von Angst kaschiert werden. Jeder überprüfe seine eigene unparteiische Reaktion,… Weiterlesen »
Vivian Dittmar hat es gut auf den Punkt gebracht. Ein Affekt ist
immer ein Zeichen, dass eine persönliche Verletzung angesprochen ist. Oft reagieren wir dann mit Schuldzuweisungen. Die große Herausforderung des anstehenden Bewusstseinwandels ist zu erkennen, wo stehe ich mit mir selbst im Widerspruch, wie kann ich meinen Schatten (der Anteil, den ich nicht fühlen will, weil er mir Angst macht oder zu schmerzlich ist) in Licht verwandeln. Der Schatten bindet Kräfte, die mir für kreative Lösungsansätze nicht zur Verfügung stehen. Zu lernen, in der Wut, im Schmerz bei sich zu bleiben, nicht andere zu beschuldigen, ist der Weg aus persönlichen Verstrickungen und in der Folge der größte Beitrag, die Welt zu befrieden.
Ein spannendes Thema und ich bin sehr froh,Anregungen zu bekommen
Irmgard Jäger
Erstmal – RIESEN GROSSEN DANK für das Aufgreifen dieses so wichtigen Themas! Für mich ist es auch ein zentrales Forschungsfeld geworden und ich höre vor allem sehr viel zu.
DANKE, dass ihr Harald Welzer erwähnt habt! Damit gehts mir garnicht gut. Vor kurzem war er noch mein Held und ich habe viele Bücher von ihm gelesen. Seine undifferenzierte Aussage hat mich sehr verwundert! Es freut mich zu hören, dass euch das auch nicht entgangen ist!
Ich bin sehr froh, dass es euch gibt und freue mich auf mehr!
Lieber Martin, danke für die Art, wie du das Thema aufgreifst! “Wie kann ich meine eigenen Urteile über andere Menschen und Gruppen transformieren?” Dazu erzähle ich, was mir “passiert” ist. Ziemlich zeitgleich mit dem Lockwown im März lernte ich über eine soziale Plattform einen Mann kennen, wo wir miteinander beim Schreiben viel Spaß hatten, indem wir uns stundenlang über das Corona-Klopapapierthema lustig machten. Nach zwei Wochen war mir klar geworden, ich hatte mich verliebt in diesen Mann. Wegen Corona gab es kein persönliches kennenlernen von Angesicht zu Angesicht. Doch das war auch gar nicht nötig, denn es gab zwar eine räumliche Entfernung, doch keine emotionale. Bald schon stellten wir beide fest, die jeweils andere Person äußert sich auf eine Weise, die einem selbst unangenehm. Zum Beispiel, er bevorzugte kurze Antworten, Halbsätze, Wortfetzen, auch wenn sie mir unverständlich erschienen und ich nicht mal ansatzweise wusste, was er denn meine. Nachfragen nutzlos. Er lege keinerlei Wert darauf, sich verstanden zu fühlen von anderen, während mir wie das Gegenteil davon, ganz besonders daran lag, die andere Person möglichst und möglichst richtig zu verstehen. So ging es uns in vielen Bereichen des Lebens. Die Konversation zwischen uns beiden empfanden wir beide zunehmend schmerzlich. Es gab Tage, an denen jeder Satz schmerzliche Gefühle auslöste und wir es mehr und mehr mieden, überhaupt noch etwas zu erzählen voneinander, um einander näher kennenzulernen. Bis ich in einer Frühlingswoche etwas fühlte, das ich “das emotionale Loch im Herzen” bezeichne. Darauf folgte die “emotionale Leere” und die “emotionale Lähmung”,… Weiterlesen »
Lieber Martin,
Toller Artikel, schöne Suche.
Aber zuerst müssen die Menschen ihre Realität überprüfen.
Warum akzeptiert man keinen menschlichen Gesprächspartner?
Oder im Gegenteil, warum lieben Menschen?
Ja ich finde den Inhalt dieses Videos von Vivian absolut richitg, denke aber dass die Spaltung bereits in uns drin ist und es braucht ja den ganzen Mut sich selber zu begenen, vor allem dann wenns weh tut. Diese Ablehnung von Teilen von mir dieses nicht
wertschätzen ist für mich auch die Ursache der Klima- und anderen
Kathastrophen. Wenn ich nicht mehr mit meinem Leben mit mir in Kontakt bin, dann kann ich eben auch die Natur und den Andern auch nicht mehr wertschätzen kämpfe nur ums eigene Überleben ansatt zu sehen dass wir alle in einem Feld sind –
oder so ähnlich -:) Hans
[…] Dank für Anregungen von Martin Kirchner „Brücken bauen zu Andersdenkenden in Zeiten von Corona“, Anders Zuhören – Tipps für Gespräche, in denen Neues entsteht Dieter Halbach „Corona, […]
Lieber Martin Kirchner, ich bin so froh und dankbar über diesen blog. Es spiegelt ein “von Herz zu Herz”-Denken und es gibt letztendlich keinen anderen Weg als nur diesen, wenn es um das Wohlergehen aller geht – in welcher Krise wir uns auch immer befinden…
Als jemand, der mit der Kamera arbeitet und weiß ich, dass man mit unterschiedlicher Fokussierung der gleichen Szene eine komplett andere Geschichten erzählen kann
Deshalb schaue ich etwas anders auf das ganze Geschehen.
Solange jeder auf seinem Blickwinkel und dem entstandenen Bild beharrt, wird es weiter zur Spaltung der Gesellschaft führen.
Das fängt bereits in Familien an.
Wenn ich merke, dass meine Gesprächspartner nur noch das Glauben und für richtig halten, was sie selber denken, beende ich das Thema bzw. wechsle zu Themen bei dem Konsens herrscht.
Danke, dass Ihr das Thema aufgreift
Lieber Martin! Ich danke Dir auch sehr für den Text. Mir ist auch ein großes Anliegen, dass wir miteinander anders umgehen lernen als immer wieder im Kampf gegeneinander zu landen. Hierzu finde ich die Sichtweise von Thomas Hübl und dem Einfluss von Trauma und kollektivem Trauma auf unser Verhalten sehr inspirierend.
Vielen Dank und liebe Grüße Heike
Einfach nur Danke! Dein Artikel macht mir Mut, mich wieder mit dem Thema auseinanderzusetzen und mein Unwohlsein nicht mehr zu verdrängen und abzuschneiden, sondern ihm wieder einen Platz zu geben und dem nachzuspüren.
Ich danke dir herzlichen für deinen Beitrag, lieber Martin. Diese Gedanken, diese Fragestellungen spiegeln den inneren Prozess wider, den ich in den letzten Tage erlebt habe.Der Prozess hat es ganz schön in sich gehabt, es war heftig. Da war, so wie es im Interview mit Vivian Dittmar zu hören ist viel Emotion – ich habe zuerst gar nicht gewusst, was in mir los ist, warum ich so traurig, durcheiander und wütend war – und dann kam das Erkennen, das Lösen, die Rückbesinnung auf das, was mein Urgrund, das, was mich trägt ausmacht – plötzlich war da der Satz: Es ist, was es ist, sagt die Liebe – und dann passierte etwas Wunderbares – mein Herz wurde ruhiger und ich konnte mich wieder mit all den Gefühlen, Ängsten und Wünschen annehmen – und dann war es klar, es braucht die Liebe als verbindendes Element.Sie eröffnet die neuen Räume der Begegnung, des Brückenbauens, ist die zusätzliche Ebene, die es möglich macht konstruktiv und miteinander wirksam zu werden. Ich habe erkannt, ich erlebe mich als wirksam, wenn ich in der Liebe bleibe – Vivan Dittmar nennt es im Beitrag – frei von Absolutheitsansprüchen. Der Common-Ground ist für mich das Wohlwollen und die Vision eines guten Miteinanders. Immer wieder tauchen auch die Sätze auf: Wie geht es dir? Was bewegt dich? Was möchtest du, was sich verändert? Was ist das, was uns verbindet? Was trägst du für Bilder in dir? Was ist deine größte Angst – dein größter Wunsch? usw. – also ist es… Weiterlesen »
noch ein Nachsatz: ebenso kam die Erkenntnis, dass ich es aushalten darf, dass es für manche Problemfindungen keine schnelle Lösungen gibt, auch wenn ich mir das wünsche. Es braucht auch das Trauen in die Kraft der Veränderung, in die Kraft des Lebens an und für sich – und auch die Zeit, die es dazu braucht.
Ich bin sehr beglückt über diesen Post, spricht mir aus dem Herzen.
Super, endlich mal ein Text, der anspricht, was ich schon seit Monaten denke und als bedrohlich empfinde. Danke! Toleranz und Respekt für Andersdenkende ist leider sehr rar geworden in unserer Gesellschaft.