Sind “News” Zeit-
verschwendung?
Über unseren “Circle of Influence”
und politische Mündigkeit
Soll ich aufhören, mich mit den Weltnachrichten zu beschäftigen?
Den Grauslichkeiten der Welt – wie sehr gebe ich ihnen Raum in meiner privaten Welt? So sehr genieße ich den Zauber des Frühlings, die liebevollen Beziehungen in meiner Familie, Gemeinschaft und im Pioneers-Team…
Und doch lasse ich mich immer wieder erschüttern …
… angesichts wahnwitziger Provokations-Tweets vom obersten Befehlshaber der größten Militärmacht,
… angesichts des Erfolgs von polarisierender Propaganda (z.B. im Nachbarland Ungarn)
… angesichts vieler kleinen Stichen in mein Herz wie den toten Wal, der zu viel Plastik gefressen oder Nachrichten wie “Golfstrom um 15% schwächer geworden” oder „75% weniger Insekten in Deutschland“.
Mal ehrlich, was bringt das?
Bringt es wirklich etwas, dass ich mich damit beschäftige? Sollte ich mich nicht – wie so viele Menschen – von den täglichen negativen Nachrichten abwenden und mein kleines, feines Leben gut leben?
Zu dieser Frage hat mich vor vielen Jahren das Modell vom „Circle of Influence“ sehr beeindruckt. Die Idee ist relativ simpel und in seiner Aussagekraft doch extrem weitreichend.
In diesem Modell können wir die Themen, die uns beschäftigen, grob in zwei konzentrische Kreise einordnen:
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Der „Circle of Concern“
Dieser größere Kreis umfasst all jene Dinge die uns gedanklich beschäftigen – positiv wie negativ. Je nach Interesse die Nachrichten, das Wetter, die vom Aussterben bedrohten Orang Utans, das Sexleben von Celebrities. Dinge die uns ärgern, Sorgen bereiten und unsere Aufmerksamkeit beanspruchen.
Der „Circle of Influence“
Dieser kleinere Kreis umfasst all jene Dinge auf die wir direkt Einfluss nehmen können und die wir dadurch auch willentlich gestalten oder zumindest mitgestalten vermögen.
Meinen Fokus auf das Beeinflussbare lenken
Das Conclusio für mich war damals sehr klar: ich will dem „Circle of Concern“ nicht so viel Raum geben. Er drückt sich z.B. in Gedanken aus „es sollte“, „man sollte“ / „die Politiker sollten etwas verändern“. Ich kann mich sogar völlig mit dem „Circle of Concern“ beschäftigen – und selbst gar nichts tun.
Und so reifte ein Entschluss und damit eigentlich eine Haltung: meine Aufmerksamkeit und Energie auf das zu lenken, was ich TUN kann. Und mich auf meine Gestaltungsmöglichkeiten zu fokussieren und damit meinen „Circle of Influence“ auszuweiten.
Aber…
… heißt das, dass ich mich nur in meine „kleine Welt“ zurückziehe? Dass ich das politische Geschehen ignoriere?
Genau das tun viele Menschen heutzutage. Ich kenne etliche Menschen, die sich konventionellen Nachrichten völlig verweigern und sich bis zu einem gewissen Grad aus der „politisch informierten Welt“ ausklinken.
Nein – für mich geht’s um eine gute Balance. Und wenn ich als „Citoyen“ Wege der Mitgestaltung finden will, bemühe ich mich um eine gewisse „politische Mündigkeit“, um eine kritisch-reflektierte Meinung zum Geschehen in meiner Region, in meinem Land und in der Welt.
Aber was ist wesentlich?
Vieles, was in den „Nachrichten“ dazu geboten wird, befriedigt oft mehr ein Unterhaltungsbedürfnis, als die Bedürfnisse nach Verstehen und kritischer Reflexion.
Ist es wesentlich, dass ich möglichst in Echtzeit über jeden großen und kleinen Furz informiert bin? Manchmal kippe ich rein und gebe mir mehrmals am Tag die Info-Kicks über mein Smartphone oder früher hörte ich zeitweise stündliche Radionachrichten. Nein, davon möchte ich mich befreien.
Ich möchte meine Zeit lieber dafür verwenden, strukturelle Zusammenhänge zu verstehen. Ich möchte “News”, die nicht nur Sensationslust und negative Ereignisse zelebrieren, sondern die mir helfen, langfristige Tendenzen zu verstehen und positive Nachrichten, die mir Mut machen (z.B. gibt’s einiges im Artikel „Die Welt wird immer besser“).
Was Aufmerksamkeit bekommt, das wächst, davon bin ich überzeugt. Und insofern möchte ich nicht der Sensationslust folgen. Ich möchte auch nicht nur auf der Symptomebene stehen bleiben, sondern lernen, dahinter zu schauen und auch auf den Wandel schauen lernen, der „unterhalb des Medien-Radars“ passiert.
Und vor allem will ich auch verstehen, wie mein „Circle of Influence“ zusammenhängt mit dem großen Ganzen, zum Beispiel inwiefern ich meinen Lebensstil und Konsum entflechten kann von globalen Ausbeutungsstrukturen.
»The key question to keep asking is, ‘Are you spending your time on the right things?’ Because time is all you have.« – Randy Pausch
Klassische Medien oder Filterblasen-News?
Welche Nachrichten ziehe ich mir eigentlich „rein“ und was steht dahinter? Das ist wohl eine zentrale Frage, die mein Weltbild beeinflusst.
Ich kenne Menschen, die ihre Informationen nur mehr über eigene Kanäle in ihrer Filterblase bekommen und das finde ich zum Teil höchst bedenklich. Ich sehe selbstverstärkende Systeme von Verschwörungsideologien, wo z.B. nur mehr Informationen aufgenommen werden, die in ein ethnopluralistisch gesäubertes Wunschbild eines „patriotischen Mitteleuropas der Vaterländer“ passen. Brrr.
Ja und klar bin wohl auch ich in einer Filterblase, kenne Trump und Orban nicht persönlich und stehe nicht in Gaza am Zaun. Also muss ich gewissen Medien und den Einschätzungen von Journalisten Vertrauen schenken und wähle meist jene, wo ich spüre, dass sie mein Weltbild einigermaßen teilen. Und vielleicht hilft mir da, dass ich immer wieder mal herumkomme und mir immer wieder mal im Originalton Berichte höre aus Ägypten, USA, Israel, Ungarn, Brasilien…
Was ich so “konsumiere”…
Wesentlich sind für mich „kulturkreative Magazine“, da hole ich mir tiefere Analysen und „Good News“, u.a. habe ich gerade OYA, Tau Magazin, Brennstoff, Evolve, Enorm abonniert. Manchmal blätter ich auch gern im ZeitPunkt, Maas Magazin, SOL-Magazin, Wege und LebensArt, im Südwind Magazin oder im Falter.
Für die täglichen News: Ich habe seit vielen Jahren keinen Fernseher, insofern bleibe ich von diesem Kanal verschont;). Auch eine Tageszeitung habe ich nicht abonniert (da bleiben Bäume verschont;). In den letzten Jahren hat sich mein „Info-Konsum“-Schwerpunkt vom Radiosender Ö1 zu Online-Medien verlagert (hier meist derstandard.at), manchmal begebe ich mich doch in meinen Facebook-Stream und komme dazu auch auf gute Artikel in der Zeit, der TAZ, dem Guardian oder andern.
Und dann lese ich immer wieder auch Blogs von für mich wichtigen Menschen, zB. vom Rob Hopkins, vom Otto Scharmer (Huffington Post) oder vom Charles Eisenstein. Manchmal scanne ich auch über positive Online-Newsletter wie “Newslichter” oder gern auch den der Mutmacherei (leider gerade nicht aktiv).
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Wie gehst du um mit „Nachrichten“?
Wenn wir einen Wandel in der Welt bewirken wollen, spielt diese Frage eine wesentliche Rolle!
Wo und wie informierst du dich über das Geschehen in der Welt? Was kannst du empfehlen?
Ich folge der Empfehlung von Robert Anton Wilson (allerdings hat auch schon Bertrand Russell das selber praktiziert & empfohlen), gezielt Quellen meiner “politischen Gegner” zu lesen. Obwohl ich eigentlich vermeide, politische Gegner überhaupt zu haben, gibt es natürlich eine grobe Ausrichtung, der andere Leute entschieden widersprechen würden. Z.B. habe ich den Flügel (von der AfD) und Sezession im Netz abonniert (als RSS-Feed https://www.iromeister.de/feed-me-with-rssatom-feeds), neben vielen anderen Quellen. Das hilft mich immer wieder wach zu rütteln, dass viele andere Menschen ganz anders denken als ich, und dass an dem, was sie denken, auch etwas dran sein könnte.
Albrecht Müller hat in seinem Buchtitel auf den Punkt gebracht, worauf es dabei ankommt:
Glaube wenig – Hinterfrage alles – Denke selbst
Das habe ich tatsächlich aus der Schule mitgenommen als Medienkompetenz: Wenn du dich ernsthaft mit einer Sache beschäftigen willst, dann suche nach mehreren unabhängigen Quellen. Speziell seit dem 11. September 2001 ist dieses Vorgehen für mich sehr erhellend. Es bringt nicht immer mehr Klarheit, manchmal habe ich hinterher mehr Fragen als vorher…
In meinem Blog habe ich das Rezept zum Ausbruch aus der Filterblase weiter ausgeführt: https://www.iromeister.de/robert-anton-wilsons-rezept-zum-ausbruch-aus-der-filterblase
Danke für den Artikel und Danke für die vielen Kommentare hier.
Das ist doch mehr als nur eine Blase hier…
Nochmals ein Kommentar von mir, denn der Vorteil jedes Wirrwarrs an Infos in den Medien ist ja:
Wir müssen unsere Klarheit und Intention noch besser herausschälen.
Schwarze Magie mancher elitärer Kreise und ihrer Medien gibt es wohl, nur können sie uns nur solange für dumm verkaufen, uns schwächen und versklaven, solange wir das auch mit uns machen lassen. Kurz gesagt: Schwarze Magie ist nicht nachhaltig, sie frisst sich letztlich selbst.
Wie lange das dauert, dafür sind wir alle mit-verantwortlich.
Hier ein 2min Video dazu: https://www.youtube.com/watch?v=UHNd-eLe7VA
Guck Dir mal forum.eu an, falls Du es noch nicht kennst – kuratierte Artikel zu vielen verschiedenen Themen. Nicht unbedingt positive News, aber auch nicht Mainstream. (Etwas Eigenwerbung da ich dort auch schreibe.)
[…] ist Idee habe ich hier auf dem Pioneers of Change-Blog von Martin Kircher gefunden. Es ist ein ganz einfaches Bidl, das nur aus zwei konzentrischen […]
Lieber martin, liebe alle, danke für die anregenden Beiträge und Meinungen! Ich fand toll, dass ich mich (mein Handeln) durch viele Beiträge bestätigt fühle. Ich informiere mich weiterhin mit dem Ziel, eine politische Mündigkeit zu erlangen, also herauszufinden, was hier gerade auf der Welt abgeht. Wo liegen die Ursachen für die Krisen und was können wir für ein gutes Leben ohne Zerstörung tun?!? Deshalb ist es wichtig, sich zu informieren. Und ich habe mich gefreut, dass ich bei den Kommentaren Namen erkannt habe (D. Ganser, Nachdenkseiten, KenFJebsen, Rubikon) und Medien, denen ich auch vertraue, weil sie authentisch, echt und unabhängig erscheinen. Obwohl du, Martin, sie noch gar nicht erwähnt hatestt. Hier schließt ich so langsam ein Kreis- und das ist es , was meiner Meinung nach am Wichtigsten ist: Menschen zusammenzubringen, die erkannt haben, dass es sooooo nicht mehr weitergeht und nach Lösungen suchen. Ich träume von einer Art Vereinigung (vlt. wie die Vereinten Nationen), in der Menschen zusammenkommen, die für den Wandel einstehen. es gibt sooooo viele Initiativen, Organisationen, Vereinigungen, die nicht egoistisch oder nur nach Reichtum aufgestellt sind, sondern idealistisch ohne Eigennutz für eine bessere Welt einstehen wollen. Das Problem ist: Wie werden wir so stark, dass wir der großen Übermacht “Wirtschaft und Finanzkapital” etwas entgegenstellen können?
Wer zu unserer Zeit informiert sein will, hat durch das Internet Chanchen wie nie zuvor. Das kann verwirren und führt mitunter zu heftiger kognitiver Dissonaanz. Aber das ist es meines Erachtens wert mal auszuhalten. Dadurch nämlich entwickelt sich Medienkompetenz in dem Gespür was aufrichtige Information und was effekthascherisch und eben Filterblasen tauglich ist. Klar dürfte sein, dass hier auf diesem Portal, wo Menschen wie Christian Felber, Roman Huber oder auch der Heini Staudinger (um nur wenige zu nennen) zu Wort kommen, die Menschen an dem “Wahren” im Gegens. zur Lüge in unserer Wirklichkeit interessiert sind. Das beinhaltet für mich die Bereitschaft zur eigenen Wahrhaftigkeit im Abgleich zu dem fü’rs Ganze zuträglichen. Hierum ist man ja hier bemüht. Hierin befindet sich eventuell auch eine oder mehrere Filterblasen, die der sehr zu empfehlende Kognitionspsychologe Prof. Dr. Rainer Mausfeld (Vorträge Youtube) mit dem Begriff Astroturfing beschreibt.(siehe Wikipedia sogar!) Prof .Mausfeld sagt auch dezidiert, dass uns die Gegenseite um Längen vorraus ist bezüglich dem Wissen wie miteinander umgegangen wird. Da heißt es achtsam sein auf Ebenen die wir oftmal erst duifuss erspüren aber noch nicht artikulieren können. Die Sozialwissenschaften wie wir sie haben, sind an einem Prinzip ökonomischer und allgemein manipulativer Nutzbarmachung erwachsen. Nicht an dem was Weisheitslehren oder z.B die Anthroposophie an Erkenntnissen zum Menschen beiträgt. Gerald Hüther trägt hier ja auch massgeblich zur Aufklärung und Erhellung bei. Das Ende der Megamaschine von Fabian Scheidler ist sicherlich auch erhellend. Für die akuten Belange, d.h. die Krisen in unserer Zeit empfehle ich unbedingt Dr.… Weiterlesen »
Lieber Martin, liebe Andrea, Ingrid und all die anderen, interessantes und wichtiges Thema. Schön, dass es angesprochen wurde. Denn die Medien beherrschen weitgehend unsere Denke (deshalb werden sie ja auch so erfolgreich manipuliert – musste aber jetzt nicht glauben, ist nur ne Verschwörungstheorie 😉 ). Was zu diesem Thema wissenswert ist, dass wir Deutsche schon unmittelbar nach dem 2. Wk von den US-amerikanischen Besatzern ganz massiv einem Reeducation Programme unterzogen wurden, d. h. sie bestimmten, was wir an Filmen und Nachrichten zu konsumieren hatten, “damit von uns kriegslüsternen Monstern nie wieder ein Krieg ausgehen würde.” so ungefähr die Begründung. (dazu möchte ich den Vortrag von dem Ex-General Gerd Schultze-Rhonhof – “Der Krieg hat viele Väter” empfehlen) . Übrigens ist die Blödzeitung mit einer großzügigen Spende (7 Mio. $ glaube ich) seitens des CIA gegründet worden. Und bis heute ist eine US- und Israel-kritische Berichterstattung nicht erwünscht; mehr noch: bei Springer steht DAS auch im Arbeitsvertrag für angehende Journalisten. Hier ein kleiner Überblick wie diverse Medien aus dem D-A-CH so aufgestellt sind politisch, d.h eher transatlantisch oder eher NATO-kritisch. Mediennavigator: Der schweizer Geschichtsforscher Daniele Ganser hat auf Youtube zu dem Thema an einigen Beispielen recht anschaulich was erläutert … s. auf YT: Können wir den Medien noch vertrauen? Daniele Ganser hat schon am eigenen Leib erfahren dürfen, was es heisst, gegen den Mainstream zu berichten; egal ob es wahr ist. Was gegen die Interessen gewisser Kreise (oft sind die NATO-nahestehend) geht, wird mindestens mit Diffamierung geahndet. An der Uni St Gallen… Weiterlesen »
Hallo Dietmar,
vielen Dank für den Link zum Medien-“Navigator” (auch wenn’s eher bloß ne grobe Übersicht ist).
Da sind einige Medien dabei, die ich noch nicht kannte und die mich interessieren.
Hervorheben möchte ich v.a. die Propagandaschau, den Hintergrund und den Rubikon!
Die Neue Rheinische Zeitung, net-news-express.de und net-news-global.com finde ich auch erwähnenswert.
Irritiert hat mich, dass bspw. die Neue Debatte oder Pressenza nicht mit aufgeführt sind.
LG
Jo
PS: Ebenfalls irritiert mich, dass das Voltaire Netzwerk, das nur noch selten Beiträge veröffentlicht, aufgeführt ist, und bspw. Kritisches-Netzwerk.de oder Die Freiheitsliebe nicht aufgeführt sind.
Sehr cooler Artikel, vielen Dank dafür. Ich gucke seit Langem keine Nachrichten mehr. Höchstens wenn mich ein spezielles Thema interessiert. Ich bekomme nicht mehr alles mit, das ist ein Vorteil und zugleich ein Nachteil. Auf die Mainstream-Medien habe ich keinen Bock, weil die häufig nur konstruiertes/gefärbtes Zeug bringen. Sogar bei so großen Themen wie dem menschengemachten Klimawandel. Da gibt es auf Youtube die Doku “The Global Warming Swindle”, die behauptet, dass das Ganze nur eine politische Kampagne ist. Tja, wem glaubt man jetzt? Ich habe mir jedenfalls angewöhnt, keinen News aus den Mainstream Medien direkt Glauben zu schenken.
Der “Circle of Influence” kann auf eine subtile Art sehr groß werden, oder? Wie die Algen, Bäume und Pilze die miteinander über den Globus kommunizieren. Nicht einfach messbar und auch nicht gleich kausal nachvollziehbar. Und ja: man kann sich darin auch pathologisch verlaufen. Genauso wie man sich auch im “Circle of Concern” gscheit verlaufen kann. Wann ist dieser “Concern” ein “es regt mich auf, kickt mich, pusht oder erregt mich, triggert meine alte Geschichte” ? …und wann ist dieser Concern eher eine reine Empathie, die die Liebe zum Leben in mir berührt und dabei in keine Blase entfäuchen muss (weil diese irre Shakti dann doch noch zu stark ist), sondern die unendliche Vernetzung des Lebens fühlt und mitfeiert”? Nachrichten beziehe ich viel über “Nachdenkseiten”, KenFM, Daniele Ganser und “Rubikon” (Aha, diese Blase, jetzt kennt ihr mich und wisst bescheid – in der Blase drin wirkt sie jedoch ausdifferenzierter. Also seid bitte ein wenig irrtiert, denn es gibt jedenfalls mir unsympathische KenFM-Gäste) Da ich im Auto viel Ö1 höre, kommen mir auch immer wieder die Ö1-Nachrichten und Ö1-Journale unter. Da schalt ich dann doch immer wieder ab (mal verärgert, mal wohlwollend, mal belustigt),wechsle zu südamerikanischen Dschungelgesängen um 2 min später wieder Ö1 anzuschalten. Will mich dran reiben. Ich empfinde es eine Art Spiel, wie ich mich gerade zu der Betonmauer des kollektiven Bewusstsein verhalte. He, und manchmal spüre ich auch die Angst, dass wenn diese harte Mauer, also z.B. das ewige “NATO-Westmächte Narrativ” (, dass wir einen Krieg gegen Russland starten… Weiterlesen »
Um aus der beinahe unvermeidlichen Filterblase heraus zu kommen, den Blickwinkel immer wieder neu zu weiten und sich selbst hinsichtlich hier und da vielleicht auch einschleichender Ideologisierung zu hinterfragen, empfehle ich sehr, der Medienauswahl “Tichys Einblick” hinzuzufügen. http://www.tichys-einblick.de
Achim
Super Thema – super geschrieben! Danke Martin…
Habe seit meinem 15. Lebensjahr nicht nur mit Yoga und Meditation begonnen und lebe seitdem vegetarisch sondern höre/lese seitdem fast täglich Ö1/B5/DLF/DW Standard bis Oya und die meisten der Medien die Du erwähnst. Verändere und erweitere mein Weltbild aber bleibe auch in Stereotypen doe bewusstlos wiedergebetet werden hängen oder sie regen mich auf und bestimmen mich doch. Da darf auch echt ein Bewusstseinssprung stattfinden, auch in den seriösen Medien sind Terror- bis Fußballmeldungen mitsamt vielen Klischees eine Entwürdigung unseres Geistes.
Deine Hinweise fallen aif sehr fruchtbaren Boden bei mir.
Kann noch sehr emofehlen: Gezielt ausgesuchte top-Artikel zu Themenschwerpunkten bei Medium Daily Digest, the Guardian und piqd !
Max
Hm hm
die eine Filterblase findest du also bedenklich. Die anderen, von Dir gewählten, also nicht……?
Wichtig ist nur eins: JEDE Nachricht, die auf uns zu kommt und nicht selbst erlebt ist, ist durch mindestens einen, eher Hunderte Filter gegangen!
Der Journalist hat es auch nicht selbst erlebt, sondern nur gelesen, was ein anderer schrieb, beide sind beeinflusst durch ihre Familie, ihr Aufwachsen mit Nachbarn, Hunderte Lehrer und Kollegen, Kommilitonen etc etc etc
Woher soll bitte der ominöse Citoyen, wie du dich da bezeichnest, eine politisch reflektierte Meinung haben? Selbstüberschätzung, ein Witz, netter gesagt, kompletter Trugschluß.
Das, was du eingangs als dich störend beschreibst, zeigt das schon. Weltweit gibt es nur 4 große Nachrichtenagenturen, die verbreiten.
Und wenn nicht direkt gelogen wird ( was soll eigtl überall das englische Wort fake news- nennen wir es doch beim Namen), dann wird eben das Eine gebracht – immer und immer wieder und das andere weggelassen, totgeschwiegen, ignoriert. Allein nur dadurch verfälscht sich alles.
Seid euch dessen bitte alle bewußtund habt dann- trotzdem einen schönen Abend und kümmern wir uns um unser allernächstes Umfeld. Dann sind wir genug beschäftigt und haben am meisten influence, äh Einfluß und Gestaltungsmöglichkeiten.
Danke Andrea für deine RÜckmeldung. Klar bin ich auch in der Filterblase gefangen.
Hab jetzt diesen Absatz hinzugefügt:
“Ja und klar bin wohl auch ich in einer Filterblase, kenne Trump und Orban nicht persönlich und stehe nicht in Gaza am Zaun. Also muss ich gewissen Medien und den Einschätzungen von Journalisten Vertrauen schenken und wähle meist jene, wo ich spüre, dass sie mein Weltbild einigermaßen teilen.”
Ich bin bei dir, dass wir uns um unser nächstes Umfeld kümmern sollten. Darum gehts ja. Und doch sehe ich diese Verbindung mit dem großen Ganzen, mit dem Politischen und sehe da eine Herausforderung, uns da eine Meinung zu bilden. Ich sehe auch viel Einseitigkeit und gar Manipulation in den Medien. Und finde wir sollten das thematisieren. Aber was schlägst du vor?
Lieber Martin, deine Anfügung finde ich gut,vervollständigt. Zweitens- durch deine Antwort- danke dafür- merke ich , dass mein Kommentar ebenfalls nicht vollständig war und wirkt, als würde ich mich nur auf den Mikrokosmos reduzieren. Lustig, denn ich bin das Gegenteil davon und vielleicht sogar noch mehr am großen Bogen, historisch und aktuell politisch/gesamtgesellschaftlich interessiert. Denn, wenn die umgebenden Bedingungen uns nur noch einengen ( Meinungsfreiheit so klein wie seit 80 Jahren nicht mehr ), täuschen ( Pharma, Lebensmittel) , unterdrücken (höchste Steuerlast statt dem”Zehnten”, Steuerkaskade ergibt fast 80 %) ) und aunutzen (Datenklau f Werbezwecke), dann kann man selbst für sich so Lebenswertes wie man kann anstreben, man wird nur marginal wirksam und frei werden können. Ich habe über deine Frage nachgedacht und mir genau überlegt, was ich da vorschlage. Ganz offensichtlich, wenn es um Meinugsbildung geht, kann nur die Lösung sein, sich wahrhaftig – und nicht halbherzig- um möglichst verschiedene Meinungen sammelnd zu kümmern und dann erst, wenn alles beieinander ist, abzuwägen. Dazu muss aber das Gleichgewicht absolut gesichert sein, sonst verfälschte Ergebnisse. Weiß jeder aus jeder Studie. Ich rate ganz deutlich beim Thema Medien ( die eigentliche Macht im Lande- sagt jeder Beeinflusser jeder couleur), sich eine ganze Zeit lang anzustrengen und einen anderen Weg zu gehen als bisher. Wir wollen doch neue Wege laufen, sagen wir, und doch bleibt man meist im gleichen Park und in den gleichen Turnschuhen. Also mein Vorschlag: Ab sofort ganz BEWUSST die Medienprodukte der entgegengesetzten Seite lesen! Je länger man sich, vielleicht… Weiterlesen »
Und seht auf der Seite über die bunte Kunst hinweg, wenn Sie Euch stört, sie ist neuerdings etwas überbordend geworden, und clickt durch zu “Wissen”.
Danke für den Artikel, Martin! Auch wenn ich die Grundidee schon kenne, hat er mir geholfen, meinen Medienkonsum wieder einmal zu reflektieren.
Wer die wichtigen Nachrichten verständlich und psychologisch verarbeitbar aufbereitet lesen möchte, dem empfehle ich “Konstruktiven Journalismus”, zum Beispiel von Perspective Daily. Sie veröffentlichen nur einen Artikel pro (Werk-)Tag, dafür zu einem relevanten Thema und auch ohne Hintergrundwissen verständlich – und das Besondere: zukunftsorientiert. Es geht nicht darum, jede Tragödie zu erwähnen, sondern zu fragen, wie es weitergehen könnte und Lösungen aufzuzeigen. Finanziert wird das über zahlende Mitglieder, sodass es auch nicht wichtig ist, durch schockierende Themen Klicks für Werbung zu generieren.
Ich bin übrigens seit mehr als einem Jahr Abonnentin (für 60 € im Jahr) – bekomme aber keine Vorteile durchs Werbung machen :). Schaut doch einfach mal die kostenlosen Angebote an:
Perspective Daily in 86 Sekunden: https://www.youtube.com/watch?v=QQydr8779DA
Probeartikel, Newsletter mit einem kostenlosen Artikel pro Woche und weitere Infos: https://perspective-daily.de/
Der „Ignoranz-Test“ zeigt, wie Menschen durch die Medien ein völlig falsches Bild der Welt haben: https://perspective-daily.de/konstruktiver_journalismus/ignorieren_wir_probleme_oder_fortschritte
Hallo Martin,
es ist ewas seltsam: wir ähneln uns vom Alter her, vom “Fernsehverhalten” auch (habe vor 30 Jahren das Ding einfach entsorgt), wir lesen die gleichen Zeitschriften (OYA ist Pflichtlektüre, Brennstoff…), News-Webseiten (ich mag die TAZ, aber die zieht aber einen immer ganz schön runter, Ausgleich hole ich mir über Postillon!) und hören gern den gleichen Sender… hören Menschen zu die in Filterblasen leben… kennen wir uns? 😉
However, Ich kann nur folgendes ergänzen: ich schaue mir 1-2x die Woche selektiv Filme an (auf dem PC an dem ich grade sitze) die mir etwas beizubringen versprechen, z.B. die bekanntesten etwa wären Alphabet, We Feed the World, Filme von Al Gore etc. aber es gibt jede Menge gute Sachen die nicht so bekannt sind, allerdings muss man da die Augen offen halten, vorallem bei YouTube – es ist ein gefährliches Pflaster.
Hallo lieber Martin, herzlichen Dank für dein Teilen, wie man mit der heutigen Medienflut umgehen kann. Ich informiere mich über die alternativen Medien, wie z. B.http://www.freigeist-forum-tuebingen.de/, http://bewusst.tv/ , https://quer-denken.tv/. Ich schaue mir die Informationen in dem Bewusstsein an, das dies die Wahrheit sein kann oder auch eher weniger. Ich wähle die Themen intuitiv aus und verlasse mich auf mein inneres Gefühl, was ich für Schlüsse über die Informationen ziehe. Kann ich mal etwas nur schwer einordnen, dann verhalte ich mich neutral, das ich mir eingestehe, hierzu eher weniger eine Meinung dazu habe und beobachte, wie sich dies weiterentwickelt. Da ich irgendwann gemerkt habe, das dies z. T. sehr viel Zeit in Anspruch nimmt, habe ich mir überlegt, wie ich damit weiter umgehe bzw. was mein Aufgabe im Wandel der Zeit ist.Da ich mich für ein natürliches Leben sehr interessiere und die Natur sehr liebe, sind meine Schwerpunkte auf Themen wie auf Gesundheit, Ernährung und natürliches Umfeld, also viele Umweltthemen, biologischer Garten bzw. Landwirtschaft, natürliche Baustoffe. In diesem Zusammenhang bin ich auf Prof. Dr. Ralf Otterpohl gestolpert und ich finde sein Konzept sehr interessant und absolut umsetzbar. Diese Konzept ist auch ähnlich mit der Beschreibung in den Anastasia Bücher, wie man einen natürlichen Lebensraum gestalten sollte. Rob Hopkins hat auch ein ähnliches Modell und ich bin zwischenzeitlich über noch mehr ähnliche Gemeinschaftswohnprojekte gestoßen. Von daher ist es für mich klar, das so ein Konzept eine menschenwürde Lebensweise in der Zukunft bedeutet – ohne das ich ein Konzept dogmatisch umsetzen möchte, sondern… Weiterlesen »
Hallo Martin,
danke für die Anregungen. Tatsächlich bin ich in der letzten Woche auch über die 75% weniger Insekten gestolpert, Schock,mal ganz zu schweigen von der Weltpolitik.
Alles ausblenden ist nicht mein Weg, da ich mit jungen Menschen arbeite und dann meiner Verantwortung nicht mehr adäquat nachkommen könnte.
Von meinen eigenen, erwachsenen Kindern und auch Jugendlichen, mit denen ich es auf der Arbeit zu tun habe, lerne ich, wie viele kleine positive Schritte gemacht
werden und ja, im eigenen Radius. Anders als in der Zeit, die mich politisch geprägt hat, wird nicht geglaubt, das System müsse first and formemost geändert werden
und dann wird eine Runde und die nächste diskutiert, wie;-).
Das macht doch Mut, oder?
Einen gelingenden Mai dir / euch,
ich komme erst im Herbst nach Wien,
Wiltrud